Der Drittligist verpflichtet kurzfristig einen Kreisläufer für den Neuseeland-Reisenden Christian Häckner
Es ging ziemlich schnell. Irgendwann Anfang Dezember klingelte bei Max Brunner das Handy. Am anderen Ende meldete sich Tobias Demel, Teammanager des TSV Rödelsee. Demel war kurzfristig auf der Suche nach einem Kreisspieler. Für den Handball-Drittligisten galt es, Ersatz zu finden für Christian Häckner, der sich bald für den Rest der Saison verabschieden wird – in Richtung Neuseeland.
Bei Brunner dauerte es nicht lange, und der 23-jährige Aschaffenburger, der zuletzt im Trikot des Bayernligaklubs TSV Lohr spielte, gab seine Zusage. „Das ging relativ fix, ich wollte noch mal dritte Liga spielen“, sagt er. Brunner spielte die Vorrunde in Lohr zu Ende – seit Januar darf er nun für die Rödelseer ran. Sein früherer Klub sei zwar „nicht gerade begeistert“ gewesen, so Brunner, „aber sie haben es akzeptiert. Dort steht und fällt nicht so viel wegen eines Kreisläufers. Ich denke nicht, dass ich den Lohrern durch den Wechsel so sehr schade“, meint er.
Mit dem Absprung nach Rödelsee will er den nächsten Schritt auf seinem sportlichen Weg machen. „In Lohr hat es mir viel Spaß gemacht, die Leute dort waren super, aber es ging halt nicht so vorwärts“, blickt er auf die drei Jahre, die er dort absolvierte. Aus Kirchzell war er damals gekommen, um das lange verfolgte Ziel mit Lohr zu schaffen: den Aufstieg in die dritte Liga. Es klappte aber nicht. Vor der Saison hatte es in Lohr einen Umbruch gegeben, der TSV strampelt nun sogar gegen den Abstieg aus der Bayernliga.
Abstiegskampf ist auch das, was Max Brunner nun eine Liga höher bevorsteht mit dem TSV Rödelsee. Dort wurde er bestens aufgenommen von den neuen Mannschaftskameraden, wie er sagt. „Ich habe es mir schwieriger vorgestellt. Ich hatte zunächst ein bisschen Angst, während der Saison einzusteigen“, sagt er. Natürlich kennt er nach dieser kurzen Zeit dort nicht alle Abläufe und Spielzüge. Das komme erst mit der Zeit, wie er zuversichtlich sagt.
Viermal die Woche fährt Brunner nun von seinem Wohnort Würzburg aus zum Trainieren nach Kitzingen. Derzeit hat er nicht nur sportlich ein stressiges Programm, sondern auch im Studium. Ende Februar stehen für den Studenten der Wirtschaftswissenschaften wieder einige Prüfungen an der Uni an – da bleibt ihm derzeit außer Lernen und Handball kaum Freizeit. Ein Semester hat er noch vor sich, dann folgt auch hier die nächste Etappe.
In Rödelsee bekam Max Brunner zu Beginn der Rückrunde schon einige Minuten Einsatzzeit in der dritten Liga. Sein erstes Tor erzielte er auch schon für den TSV, doch die knappe Niederlage gegen Hochdorf verhinderte das nicht. Auf seiner Lieblingsposition am Kreis durfte er ran – als Alternative zu Radovan Suchy. Ausgerechnet am Kreis, einer Position, wo gerade in höheren Ligen oft Kerle vom Typ Modellathleten am Werk sind, die größer und kräftiger sind als Brunner.
„Man muss halt einen Tick flinker sein, die Lücken sehen, um den Zweikämpfen aus dem Weg zu gehen“, schildert der 1,85 Meter große Handballer, wie man sich sechs Meter vor dem Tor am besten durchsetze. Als Linksaußen und auf der Spielmacherposition, sogar auf halblinks, durfte er sich in jungen Jahren einmal versuchen.
Erst in Lohr folgte dann seine Versetzung an den Kreis. „Dort ist es mir am liebsten“, sagt er. Längst hat sich Brunner mit dem wohl am meisten umkämpften Terrain beim Handball angefreundet. In Rödelsee soll er zudem die Abwehr stärken – nicht im Mittelblock wie Christian Häckner, sondern eher auf einer Halbposition. Welch scharfer Wind in der dritten Liga weht, konnte er schon in Kirchzell spüren, in der damaligen Regionalliga. Natürlich weiß Brunner, dass am Sonntag für seinen neuen Klub nur ein Sieg im Abstiegskampf zählt gegen den Mitkonkurrenten vom SV Kornwestheim (Anwurf 15 Uhr; Sickergrundhalle). „Solche Spiele muss man gewinnen, da gibt's diesmal keine andere Marschroute.“ Schließlich sei der Mitaufsteiger nur einen Punkt hinter Rödelseer. „Jetzt kommen die Gegner, die wir schlagen müssen zu Hause“, sagt auch sein Trainer Dusan Suchy. „Das ist ein enorm wichtiges Spiel.“
Von Eike Lenz, Mainpost vom 17.01.2014
Sprungbrett TSV Rödelsee
Es ging ziemlich schnell. Irgendwann Anfang Dezember klingelte bei Max Brunner das Handy. Am anderen Ende meldete sich Tobias Demel, Teammanager des TSV Rödelsee. Demel war kurzfristig auf der Suche nach einem Kreisspieler. Für den Handball-Drittligisten galt es, Ersatz zu finden für Christian Häckner, der sich bald für den Rest der Saison verabschieden wird – in Richtung Neuseeland.
Bei Brunner dauerte es nicht lange, und der 23-jährige Aschaffenburger, der zuletzt im Trikot des Bayernligaklubs TSV Lohr spielte, gab seine Zusage. „Das ging relativ fix, ich wollte noch mal dritte Liga spielen“, sagt er. Brunner spielte die Vorrunde in Lohr zu Ende – seit Januar darf er nun für die Rödelseer ran. Sein früherer Klub sei zwar „nicht gerade begeistert“ gewesen, so Brunner, „aber sie haben es akzeptiert. Dort steht und fällt nicht so viel wegen eines Kreisläufers. Ich denke nicht, dass ich den Lohrern durch den Wechsel so sehr schade“, meint er.
Mit dem Absprung nach Rödelsee will er den nächsten Schritt auf seinem sportlichen Weg machen. „In Lohr hat es mir viel Spaß gemacht, die Leute dort waren super, aber es ging halt nicht so vorwärts“, blickt er auf die drei Jahre, die er dort absolvierte. Aus Kirchzell war er damals gekommen, um das lange verfolgte Ziel mit Lohr zu schaffen: den Aufstieg in die dritte Liga. Es klappte aber nicht. Vor der Saison hatte es in Lohr einen Umbruch gegeben, der TSV strampelt nun sogar gegen den Abstieg aus der Bayernliga.
Abstiegskampf ist auch das, was Max Brunner nun eine Liga höher bevorsteht mit dem TSV Rödelsee. Dort wurde er bestens aufgenommen von den neuen Mannschaftskameraden, wie er sagt. „Ich habe es mir schwieriger vorgestellt. Ich hatte zunächst ein bisschen Angst, während der Saison einzusteigen“, sagt er. Natürlich kennt er nach dieser kurzen Zeit dort nicht alle Abläufe und Spielzüge. Das komme erst mit der Zeit, wie er zuversichtlich sagt.
Viermal die Woche fährt Brunner nun von seinem Wohnort Würzburg aus zum Trainieren nach Kitzingen. Derzeit hat er nicht nur sportlich ein stressiges Programm, sondern auch im Studium. Ende Februar stehen für den Studenten der Wirtschaftswissenschaften wieder einige Prüfungen an der Uni an – da bleibt ihm derzeit außer Lernen und Handball kaum Freizeit. Ein Semester hat er noch vor sich, dann folgt auch hier die nächste Etappe.
In Rödelsee bekam Max Brunner zu Beginn der Rückrunde schon einige Minuten Einsatzzeit in der dritten Liga. Sein erstes Tor erzielte er auch schon für den TSV, doch die knappe Niederlage gegen Hochdorf verhinderte das nicht. Auf seiner Lieblingsposition am Kreis durfte er ran – als Alternative zu Radovan Suchy. Ausgerechnet am Kreis, einer Position, wo gerade in höheren Ligen oft Kerle vom Typ Modellathleten am Werk sind, die größer und kräftiger sind als Brunner.
„Man muss halt einen Tick flinker sein, die Lücken sehen, um den Zweikämpfen aus dem Weg zu gehen“, schildert der 1,85 Meter große Handballer, wie man sich sechs Meter vor dem Tor am besten durchsetze. Als Linksaußen und auf der Spielmacherposition, sogar auf halblinks, durfte er sich in jungen Jahren einmal versuchen.
Erst in Lohr folgte dann seine Versetzung an den Kreis. „Dort ist es mir am liebsten“, sagt er. Längst hat sich Brunner mit dem wohl am meisten umkämpften Terrain beim Handball angefreundet. In Rödelsee soll er zudem die Abwehr stärken – nicht im Mittelblock wie Christian Häckner, sondern eher auf einer Halbposition. Welch scharfer Wind in der dritten Liga weht, konnte er schon in Kirchzell spüren, in der damaligen Regionalliga. Natürlich weiß Brunner, dass am Sonntag für seinen neuen Klub nur ein Sieg im Abstiegskampf zählt gegen den Mitkonkurrenten vom SV Kornwestheim (Anwurf 15 Uhr; Sickergrundhalle). „Solche Spiele muss man gewinnen, da gibt's diesmal keine andere Marschroute.“ Schließlich sei der Mitaufsteiger nur einen Punkt hinter Rödelseer. „Jetzt kommen die Gegner, die wir schlagen müssen zu Hause“, sagt auch sein Trainer Dusan Suchy. „Das ist ein enorm wichtiges Spiel.“
Von Eike Lenz, Mainpost vom 17.01.2014
Sprungbrett TSV Rödelsee