WALLAU - Die SG Wallau hat die Reißleine gezogen. Der zweifache Deutsche Handball-Meister zieht sich aus der Dritten Liga zurück und startet in der Bezirksliga A als HSG Wallau/Massenheim einen Neuanfang.
Die beiden Geschäftsführer Markus Abels und Uwe Ströhmann ziehen aus dem Scheitern die Konsequenzen und treten zum Saisonende zurück. Die 25:32 (11:15)-Niederlage im vorerst letzten Auswärtsspiel beim HSV Bad Blankenburg war da nur noch eine Randnotiz.
„Uns ist es nicht gelungen, die durch das Ausbleiben von zugesagten Sponsorengeldern entstandenen finanziellen Lücken zu schließen. Dafür müssen wir die Verantwortung übernehmen“, sagt Abels. Man habe bis zuletzt alles versucht, eine konkurrenzfähige Mannschaft auf die Beine zu stellen. „Aber wir haben keinen realistischen Weg mehr gesehen, den Platz in der Dritten Liga, den sich die Mannschaft hart erkämpft hat, zu halten.“
Finanzielle Basis fehlt
Zu Jahresbeginn hatte der bisherige Hauptsponsor „KIZ“ – eine Bau-Unternehmensgruppe aus Bad Soden-Salmünster – seinen Ausstieg zum Saisonende bekannt gegeben und war seinen Zusagen zuletzt nicht mehr nachgekommen. Mit ein Grund, weshalb der Mannschaft die Aufwandsentschädigungen für vier Monate gestrichen wurden.
„Ohne die finanzielle Basis können wir die Dritte Liga nicht stemmen“, so Uwe Ströhmann, der einräumt: „Die Situation hat uns überrollt, vielleicht haben wir sie auch unterschätzt.“ Auch der erhoffte Impuls des Pokalspiels gegen den THW Kiel im Oktober – unbestritten der SG-Höhepunkt der vergangenen Jahre – im Sponsorenbereich sei ausgeblieben. „Wir müssen zur Kenntnis nehmen, dass die Region rund um Wallau nicht bereit ist, einen Traditionsverein mit all seinen Erfolgen im Breiten- und Spitzensport finanziell zu unterstützen“, sagt Abels.
Zukunft von einigen Spielern unklar
Spätestens nach der Absage von Lukas Scheer und Yannik Mrowietz Mitte vergangener Woche sei die letzte Hoffnung erloschen. „Ich kenne die Jungs von der Jugend an. Dritte Liga wäre nicht zu verantworten gewesen. Wir hätten die Jungs verbrannt“, sagt der Sportliche Leiter Stephan Schreiber. Torwart Christian Kosel (bei SF Budenheim und TuS Dotzheim im Gespräch), Sven Schreiber und Christos Karathanasis haben bereits mitgeteilt, dass sie den Verein verlassen, der Verbleib von Kevin Hutmacher und Florian Schreiber ist noch offen. Linkshänder Fabian Luft bleibt beim TV Idstein, auch Kevin Knieps, 21 (TG Münden) und Kreisläufer Moritz Zörb, 18 (HSG Wetzlar), werden wohl nicht zur SG wechseln. In welcher Form Stefan Bartels, der die Mannschaft in der Dritten Liga trainieren sollte, dem Verein erhalten bleibt, ist ebenfalls noch unklar.
Vom Vorstand des TuS Massenheim gab es inzwischen Grünes Licht für eine Handball-Spielgemeinschaft mit dem TV Wallau, sodass die Mannschaft in der Bezirksliga A als HSG Wallau/Massenheim auflaufen wird. Davor muss auf der Hauptversammlung am Dienstag die gGmbH in den TV Wallau zurückgeführt und ein neuer Abteilungsleiter gefunden werden. Der Posten wurde bislang von den Geschäftsführern ausgefüllt.
25:32 in Bad Blankenburg
Ohne Linkshänder Stefan Bonnkirch, der aufgrund der ausbleibenden Gehälter auf den Auftritt in Thüringen verzichtet hatte, stand die SG im letzten Auswärtsspiel beim HSV Bad Blankenburg auf verlorenem Posten und unterlag 25:32 (11:15). „Ohne ihn fehlt es uns an Qualität, aber wir können sicherlich besser Handball spielen“, sagt der scheidende Trainer Ralf Ludwig. Und SG-Kapitän Sebastian Schermuly räumt ein: „Wir haben versucht, das Tempo aus dem Spiel zu nehmen. Aber man hat schon gemerkt, dass wir vier Wochen nichts gemacht haben.“ Ein Auftritt noch, am Sonntag gegen den TV Groß-Umstadt (17 Uhr), dann ist das Kapitel SG Wallau und Leistungssport geschlossen. Zumindest für die nähere Zukunft.
Von Jürgen Möcks
Sprungbrett Wiesbadener Kurier
An
- Damit gilt die SG Wallau neben der TG Münden in der Oststaffel als zweiter Absteiger.
- Damit ist der HC Aschersleben als Tabellen-Vierzehnter gerettet (besserer direkter Vergleich mit MTV Vorsfelde) und muss keine Abstiegsrelegation spielen.
- Damit hat der Aufsteiger MTV Vorsfelde als Tabellen-Fünfzehnter die Möglichkeit, über die Abstiegsrelegation doch noch die 3. Liga zu halten.
Die beiden Geschäftsführer Markus Abels und Uwe Ströhmann ziehen aus dem Scheitern die Konsequenzen und treten zum Saisonende zurück. Die 25:32 (11:15)-Niederlage im vorerst letzten Auswärtsspiel beim HSV Bad Blankenburg war da nur noch eine Randnotiz.
„Uns ist es nicht gelungen, die durch das Ausbleiben von zugesagten Sponsorengeldern entstandenen finanziellen Lücken zu schließen. Dafür müssen wir die Verantwortung übernehmen“, sagt Abels. Man habe bis zuletzt alles versucht, eine konkurrenzfähige Mannschaft auf die Beine zu stellen. „Aber wir haben keinen realistischen Weg mehr gesehen, den Platz in der Dritten Liga, den sich die Mannschaft hart erkämpft hat, zu halten.“
Finanzielle Basis fehlt
Zu Jahresbeginn hatte der bisherige Hauptsponsor „KIZ“ – eine Bau-Unternehmensgruppe aus Bad Soden-Salmünster – seinen Ausstieg zum Saisonende bekannt gegeben und war seinen Zusagen zuletzt nicht mehr nachgekommen. Mit ein Grund, weshalb der Mannschaft die Aufwandsentschädigungen für vier Monate gestrichen wurden.
„Ohne die finanzielle Basis können wir die Dritte Liga nicht stemmen“, so Uwe Ströhmann, der einräumt: „Die Situation hat uns überrollt, vielleicht haben wir sie auch unterschätzt.“ Auch der erhoffte Impuls des Pokalspiels gegen den THW Kiel im Oktober – unbestritten der SG-Höhepunkt der vergangenen Jahre – im Sponsorenbereich sei ausgeblieben. „Wir müssen zur Kenntnis nehmen, dass die Region rund um Wallau nicht bereit ist, einen Traditionsverein mit all seinen Erfolgen im Breiten- und Spitzensport finanziell zu unterstützen“, sagt Abels.
Zukunft von einigen Spielern unklar
Spätestens nach der Absage von Lukas Scheer und Yannik Mrowietz Mitte vergangener Woche sei die letzte Hoffnung erloschen. „Ich kenne die Jungs von der Jugend an. Dritte Liga wäre nicht zu verantworten gewesen. Wir hätten die Jungs verbrannt“, sagt der Sportliche Leiter Stephan Schreiber. Torwart Christian Kosel (bei SF Budenheim und TuS Dotzheim im Gespräch), Sven Schreiber und Christos Karathanasis haben bereits mitgeteilt, dass sie den Verein verlassen, der Verbleib von Kevin Hutmacher und Florian Schreiber ist noch offen. Linkshänder Fabian Luft bleibt beim TV Idstein, auch Kevin Knieps, 21 (TG Münden) und Kreisläufer Moritz Zörb, 18 (HSG Wetzlar), werden wohl nicht zur SG wechseln. In welcher Form Stefan Bartels, der die Mannschaft in der Dritten Liga trainieren sollte, dem Verein erhalten bleibt, ist ebenfalls noch unklar.
Vom Vorstand des TuS Massenheim gab es inzwischen Grünes Licht für eine Handball-Spielgemeinschaft mit dem TV Wallau, sodass die Mannschaft in der Bezirksliga A als HSG Wallau/Massenheim auflaufen wird. Davor muss auf der Hauptversammlung am Dienstag die gGmbH in den TV Wallau zurückgeführt und ein neuer Abteilungsleiter gefunden werden. Der Posten wurde bislang von den Geschäftsführern ausgefüllt.
25:32 in Bad Blankenburg
Ohne Linkshänder Stefan Bonnkirch, der aufgrund der ausbleibenden Gehälter auf den Auftritt in Thüringen verzichtet hatte, stand die SG im letzten Auswärtsspiel beim HSV Bad Blankenburg auf verlorenem Posten und unterlag 25:32 (11:15). „Ohne ihn fehlt es uns an Qualität, aber wir können sicherlich besser Handball spielen“, sagt der scheidende Trainer Ralf Ludwig. Und SG-Kapitän Sebastian Schermuly räumt ein: „Wir haben versucht, das Tempo aus dem Spiel zu nehmen. Aber man hat schon gemerkt, dass wir vier Wochen nichts gemacht haben.“ Ein Auftritt noch, am Sonntag gegen den TV Groß-Umstadt (17 Uhr), dann ist das Kapitel SG Wallau und Leistungssport geschlossen. Zumindest für die nähere Zukunft.
Von Jürgen Möcks
Sprungbrett Wiesbadener Kurier
An
- Damit gilt die SG Wallau neben der TG Münden in der Oststaffel als zweiter Absteiger.
- Damit ist der HC Aschersleben als Tabellen-Vierzehnter gerettet (besserer direkter Vergleich mit MTV Vorsfelde) und muss keine Abstiegsrelegation spielen.
- Damit hat der Aufsteiger MTV Vorsfelde als Tabellen-Fünfzehnter die Möglichkeit, über die Abstiegsrelegation doch noch die 3. Liga zu halten.