„Das war 60 Minuten Abstiegskampf pur. Wir haben das Tempo hoch gehalten und sind taktisch diszipliniert aufgetreten“, sagte Negovan. Auch diesmal wurde allerdings deutlich, in welchem Bereich es mangelt. „Wir haben uns in der Deckung noch nicht gefunden“, wusste Negovan. Egal, ob wie zu Beginn im 6:0-, später im 5:1- oder im 3:2:1-System mit dem vorgezogenen Wirbelwind Alexander Bärthel – ideal lief es nicht. Wiederholt fanden Auerbachs Rückraum-Asse Matthias Werner und Ralph Weiss Lücken zu leichten Toren. Erst recht nicht zu stoppen war Rechtsaußen Mario Schmidtke. Die HSG-Torhüter Stephan Wicke und Marc Lauterbach wurden oft im Stich gelassen.
Doch das konnten die Hausherren verkraften. „Wir hatten immer die passende Antwort parat“, betonte Steffen Ober. Der Halbrechte brauchte nach Verletzungsproblemen im Sommer Zeit, um wieder auf Touren zu kommen, ist jetzt aber wieder ganz der alte. Gegen Auerbach benötigte mussten sich er und seine Kollegen erst an die harte Gangart des Gegners gewöhnen. Mit 1:3 lag die HSG nach fünf Minuten hinten, ehe Michael Viehmann, Ober und Stephan Untermann und Co. das Kommando zum Feuerwerk gaben. Doch die Oberpfälzer gaben sich nie auf und glichen zum 14:14 (26.) aus.
Da die Partie so intensiv geführt wurde, ließ Negovan die wiedergenesenen Philip Julius und Mario Schanze 60 Minuten auf der Bank. Keine Experimente machte sein Team nach der Pause und schloss 90 Prozent der Angriffe erfolgreich ab. Bis zum 21:21 (37.) hielten die Gäste den packenden Vergleich offen. Mit einem Doppelschlag binnen 50 Sekunden ebnete der glänzende Viehmann den Weg zum Sieg. Ober ließ es aus dem Rückraum krachen, traf elegant aus dem Handgelenk und bewies Auge, um Viehmann am Kreis und Unruheherd Untermann auf Linksaußen in Szene zu setzen. Spannung nahm zudem Jens Wiegräfe heraus, dem vier von fünf HSG-Toren in Serie zum 30:27 (47.) gelangen. Anschließend zeigte die HSG Spielwitz durch gelungene Übergänge. Der Lohn waren erstmals in dieser Saison 40 Tore und zwei wichtige Punkte vor der Pause, ehe es am 19. Januar mit dem Derby gegen Baunatal weiter geht.
HSG: Lauterbach (ab 44. Minute, 1 Parade/11 Gegentore), Wicke (9/26) – Bauer (n.e.), Ober 8, Hütt 1, Untermann 8/2, Bärthel, Trogisch (n.e.), Vogel, Viehmann 11, Grambow 3, Wiegräfe 5, Walther 4, Schanze (n.e.), Julius (n.e.).
SVA: Adam (1.-38 und ab 57., 6/25), Walzik (1/15) – Tannenberger 1, Ma. Werner 9/2, Weiss 8, Mi. Werner 1, Hackenberg 1, Knerr 4, Wannenmacher, Schnödt 1, Herold, Reger 1, Schmidtke 11.
SR: Chung/Huß
Z: 400
Siebenmeter: 2/3:2/2
Zeitstrafen: 12:8-Minuten
Von Sebastian Schmidt
Sprungbrett Hessisch-Niedersächsische Allgemeine HNA