Erst nach dem Wechsel läuft es beim HSC Bad Neustadt rund – Schock bei der Anfahrt
SV Auerbach – HSC Bad Neustadt 20:23 (15:8)
Haarscharf an einer Niederlage schrammte der HSC Bad Neustadt zum Saisonauftakt vorbei. Nach der ersten Halbzeit gab wohl niemand mehr einen Pfifferling auf die Schützlinge von Margots Valkovskis. Die Hypothek eines 8:15-Rückstandes schien zu groß, zumal Aufsteiger SV Auerbach das Geschehen zunächst nach Belieben bestimmte. Nach einer intensiven Kabinenansprache – „ich habe den Spielern klar gemacht, dass man nicht schlechter spielen kann“ so der HSC-Coach – ging ein Ruck durch die Mannschaft. Sie trumpfte auf und spielte nun ihrerseits den Gegner, der nur noch fünf Mal traf, an die Wand.
Eine Erklärung für den katastrophalen Start in das spannende Match sah Valkovskis in einem Ereignis, dass bereits vor dem Anpfiff für einen Schock gesorgt hatte. Fünf Kilometer vor Auerbach platzte am Bus ein Reifen. Dem Fahrer Rudi Seufert war es zu verdanken, dass der Bus nicht im Graben landete. Nachdem er den Reifen gemeinsam mit Volker Thiel und Guido Karch gewechselt hatte, ging es weiter. „Das hat einigen Spielern noch im Kopf herumgeschwirrt“, war sich der Trainer später sicher. „Manche sind leichenblass aus dem Bus gestiegen.“
Die Gastgeber waren dagegen hochmotiviert und gingen schnell mit 5:2 in Führung, wobei die ersten beiden Gästetreffer durch Jan Wicklein vom Sieben-Meter-Punkt erzielt wurden. Euphorisiert vom Vorsprung setzten die Schützlinge von Spielertrainer Tobias Wannenmacher nach, bauten den Vorsprung kontinuierlich aus und schirmten ihr Tor durch eine offensive Deckung gut ab. SV-Keeper Lars Göbel nervte zudem mit starken Paraden den HSC-Rückraum, wo Vilim Leskovec und Lukas Böhm selten in aussichtsreiche Wurfposition kamen.
Die Gäste vermochten zudem durch Eigenfehler kaum Tempo zu entwickeln. „Ich habe im Laufe der ersten Halbzeit schon alle Spieler eingesetzt, um Kräfte für die zweite zu sparen“ (Valkovskis). Vom ursprünglichen Plan wurde von Seiten der Rot-Weißen in den ersten 30 Minuten so gut wie nichts umgesetzt. Aufgeben wollte die Mannschaft aber nicht und schwor sich in der Kabine auf eine Aufholjagd ein. Hochmotiviert kam man zurück aufs Parkett. Mit einem Mal funktionierte auch das Deckungssystem, im Angriff wurde nicht zu früh abgeschlossen und der am besten postierte Mitspieler gesucht und gefunden.
Aus dem Acht-Tore-Rückstand wurde binnen kurzer Zeit nur noch ein Fünf Tore-Rückstand, beim 18:17 gingen die Gäste nach einem Treffer ihres erfolgreichsten Schützen Falk Kolodziej erstmals in Führung. Der Neuzugang und Maxi Schmitt standen da gemeinsam im Rückraum auf dem Parkett. Beiden gelangen auch sehenswerte Anspiele an den immer noch nicht hundertprozentig fitten Kreisspieler Franziskus Gerr. Kolodziej vertrat auch Wicklein, der bei einem Strafwurf an Bayerschmidt scheiterte, an der Siebenmeter-Linie.
Mit der Ausführung von Siebenmetern hatten die Oberpfälzer nach dem Seitenwechsel ihre Mühe: Felix Schmidl, der seinen Kasten vernagelte, parierte zwei, zuvor war einer am Pfosten gelandet. Beim Stand von 19:19 schien die Begegnung noch nicht entschieden, doch nach vier Treffern in Folge – Gary Hines (2), Gerr und Wicklein netzten ein – bogen die Gäste endgültig auf die Siegesstraße ein. In dieser Phase war deutlich anzumerken, dass der HSC seinem Kontrahenten in physischer Hinsicht klar überlegen war. Dieser hatte zusehends mit seinen Nerven zu kämpfen. Dies wurde beim Stand von 20:23 nochmals deutlich, als Martin Lux mit einem Siebenmeter an Schmidl scheiterte.
Die Gäste ließen jedenfalls nichts mehr anbrennen, spulten ihr Pensum durch gelungene Ballstafetten herunter und profitierten in der Schlussphase zudem von der Undiszipliniertheit eines Auerbachers, der sein Team in Unterzahl brachte. „Auf der Leistung der zweiten Halbzeit lässt sich aufbauen“ so das Fazit von Margots Valkovskis. Die Verletzung von Gary Hines, der in der ersten Halbzeit umknickte, aber später wieder ins Spiel eingriff, stellte sich als nicht so schwerwiegend heraus.
Am Wochenende wollen die Rhöner gegen den TV Gelnhausen, der im Aufsteiger-Duell gegen den TuS Fürstenfeldbruck in heimischer Halle den Kürzeren zog, die Punkte drei und vier holen. Außerdem fährt man da nicht mit dem Bus zum Spielort an.
SV Auerbach: Bayerschmidt, Göbel (n. e.) – Tannenberger, Weiss 1, Lux 7/1, Wannenmacher 2, Herold, Büttner 2, Schramm 1, Müller, Wolf 6/1, Schöttner 1.
HSC Bad Neustadt: Schmidl, Tatzel (2 Siebenmeter) – Panfil, Schmitt 3, Wolf, Hines 5, Singwald 2, Djuricin, Böhm 1, Wicklein 3/2, Kolodziej 6/3, Gerr 3, Leskovec.
Zuschauer: 400.
Siebenmeter: 6/3 – 6/5.
Zeitstrafen: 8 – 12 Minuten
Schiedsrichter: V. Ohm (Illertissen)/W. Ohm (Deitersheim).
Spielfilm: 4:1 (5.), 6:2 (10.), 9:4 (15.), 11:5 (20.), 13:7 (25.), 15:8 (30.) – 16:12 (35.), 17:15 (40.), 18:17 (45.), 19:19 (52.), 19:23 (56.), 20:23.
Sprungbrett HSC Bad Neustadt
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HSC siegt nach echtem Schockerlebnis (Spielbericht infranken.de)
Reifenpanne auf der Autobahn, dann ein hoher Pausenrückstand. Aber der HSC Bad Neustadt-Rhön bewies in Auerbach Moral.
SV 08 Auerbach - HSC Bad Neustadt-Rhön 20:23 (15:8).
Nach dem ersten Durchgang sprach alles für einen Erfolg des Aufsteigers, der das Geschehen zunächst nach Belieben bestimmte. Nach einer intensiven Kabinenansprache ging ein Ruck durchs Team. "Ich hatte den Spielern klar gemacht, dass man ja eigentlich nicht schlechter spielen kann", sagte HSC-Coach Margots Valkovskis. Eine Erklärung für den katastrophalen Start sah Valkovskis in einem Ereignis, dass bereits vor dem Anpfiff die HSCler leicht schockiert hatte. Fünf Kilometer vor Auerbach platzte am Bus ein Reifen, nur den Fahrkünsten des Fahrers war es zu verdanken, dass der Bus nicht im Graben landete. "Das hat einigen Spielern noch im Kopf herumgeschwirrt. Manche sind leichenblass aus dem Bus gestiegen", berichtet Valkovskis. Euphorisiert von der schnellen 5:2-Führung bauten die Mannen von Spielertrainer Tobias Wannenmacher den Vorsprung kontinuierlich aus und schirmten ihr Tor durch eine offensive Deckung gut ab, was die 15:8-Pausenführung erklärt.
Blitzschnelle Wende
Drei schnelle Tore nach dem Wechsel machten den Unterfranken Mut, die beim 18:17 (47.) von Falk Kolodziej erstmals in Führung gingen. Der Neuzugang wechselte sich erfolgreich mit Maxi Schmitt auf der Spielmacherposition ab, beiden gelangen zudem sehenswerte Anspiele an den immer noch nicht hundertprozentig fitten Kreisspieler Franziskus Gerr. Und nach vier Treffern in Folge zum 23:19 bogen die Valkovskis-Schützlinge endgültig auf die Siegesspur ein. In dieser Phase war deutlich anzumerken, dass die HSCler ihrem Kontrahenten in physischer Hinsicht klar überlegen waren. "Auf die Leistung der zweiten Halbzeit lässt sich aufbauen", lautete das Fazit von Margots Valkovskis. Am nächsten Wochenende wollen die Rhöner gegen den TV Gelnhausen, der im Aufsteiger-Duell etwas überraschend gegen den TuS Fürstenfeldbruck in heimischer Halle den Kürzeren zog, sich die Punkte drei und vier holen. Verbunden mit der Gewissheit, dass man dann auf den Bus verzichten kann.
Tore für den HSC: Falk Kolodziej (6/3), Gary Hines (5), Jan Wicklein (3/2), Maximilian Schmitt (3), Franziskus Gerr (3), Konstantin Singwald (2), Lukas Böhm (1).
Sprungbrett infranken.de