„Gewogen und für zu leicht befunden“, so könnte das Motto diese Spiels lauten, geht man nach den Aussagen von Spielertrainer Tobias Wannenmacher. „Jedem meiner Spieler hätte man getrost zehn Kilo drauf packen können, dann hätten sie sich gegen das hochgewachsene Gensunger Team das eine oder andere Mal vielleicht eher durchsetzen können.“ So jedoch wurde es zu einem mühsamen Unterfangen für die angeschlagene Truppe aus Auerbach, der nicht nur die teilweise körperliche Unterlegenheit zu schaffen machte. Neben den beiden Langzeitverletzten Maxi Hofmann und Philipp Schöttner sowie dem wegen Krankheit geschwächten Tobias Wannenmacher hatte sich auch noch Matthias Schnödt im Spiel gegen Pirna eine schmerzhafte Rippenverletzung zugezogen und war somit nur bedingt einsatzfähig.
Dennoch ergab sich über lange Zeit der Partie ein absolut ausgeglichenes Spiel, bei dem die Gastgeber zwar meist die Nase leicht vorne hatten, sich jedoch lange nicht entscheidend absetzen konnten. „Es ist bitter immer wieder mit ansehen zu müssen, dass wir den größten Teil des Spiels durchaus mithalten können, aber dann im entscheidenden Moment nicht die Möglichkeit haben, noch eine kleine Schippe drauf zu legen. Wir haben in dieser Saison noch kaum ein Spiel gehabt, bei dem alle an Bord, geschweige denn gesund und voll einsetzbar waren.“ Das 1:0 der Hessen glichen die Gäste nicht nur aus, sondern gingen durch drei Tore in Folge selbst in Führung. Dieser Vorsprung hatte jedoch nicht lange Bestand. Gensungen/Felsberg kam immer wieder durch „leichte“ Tore zum Erfolg und so war das Spiel bereits in der siebten Minute wieder ausgeglichen (4:4). Danach konnten sich die Gastgeber mit einem kleinen Zwischenspurt auf drei Tore absetzen und hielten diesen Abstand eine ganze Weile aufrecht. Es dauerte bis zur 25. Minute, als Matthias Werner erneut den Ausgleich erzielen konnte. Mit einem sehenswerten Treffer erzielte Joachim Knerr fünf Minuten später erneut den Ausgleich und beendete zugleich auch die erste Hälfte der Partie (16:16).
In den ersten Minuten der zweiten Hälfte lagen die Gäste ständig ein Tor in Front. Matthias Werner verwandelte in der 36. Minute einen der beiden Strafwürfe für die Oberpfälzer zum 19:20 und markierte damit gleichzeitig die letztmalige Führung für sein Team. Danach machten sich die ersten Ermüdungserscheinungen bemerkbar. Immer wieder unterliefen den aufopferungsvoll kämpfenden Spielern um Tobias Wannenmacher leichte Fehler, die die Gastgeber geschickt zu nutzen und jedes Mal in Tore umzuwandeln verstanden. Schnell hatte sich der Abstand auf drei Tore ausgedehnt und die Blau-Weißen hatten ihre Mühe, diesen nicht noch größer werden zu lassen. In dieser Phase drückte ein Spieler der Partie der Auerbacher seinen Stempel auf, der seit einigen Wochen immer wieder starke Leistungen gezeigt hatte. Ralph Weiss nutzte jede Lücke im Abwehrverband der HSG und erzielte einen Treffer nach dem anderen. Leider gelang es ihm jedoch nicht, diese Durchschlagskraft auch nach hinten zu entwickeln, weshalb er auch nach dem Spiel mit seiner Leistung nicht vollends zufrieden war. An ihm allein jedoch lag es nicht, dass die Hessen ihren Vorsprung auf vier und in der 56. Minute sogar auf fünf Tore ausbauen konnten (36:31).
Unterstützt und angetrieben von ihren etwa 40 mitgereisten Anhängern – „Die könnten noch deutlich lauter, wenn man ihnen nicht vor dem Spiel die Trommeln weggenommen hätte“ so Tobias Wannenmacher nach dem Spiel – kämpfte das letzte Häuflein Aufrechter – Matthias Schnödt hatte sich erneut an den Rippen verletzt und saß bis zum Ende auf der Bank – bis zum Umfallen und mobilisierte alle Reserven. Dennoch reichte es am Ende nur für eine „kosmetische Korrektur“ des Ergebnisses.
„Wir haben alles gegeben und haben aus unseren Möglichkeiten gemacht, was möglich war. Jetzt müssen wir die Weihnachtspause nutzen, um wieder Kraft zu tanken und möglichst alle Verletzungen auszukurieren, damit wir im neuen Jahr wieder angreifen können. Unser Auftaktprogramm zur Rückrunde wird wieder sehr schwer und voraussichtlich werden sich erst gegen Ende der Saison Möglichkeiten für uns ergeben, die nötigen Punkte für den Klassenerhalt einzufahren. Dennoch hoffen wir natürlich, dass wir dieses Ziel möglichst bald erreichen können, wissen aber auch, dass es nur möglich ist, wenn alle fit und einsetzbar sind.“
Mit diesen Worten und den besten Wünschen für ein Frohes Fest verabschiedete sich Tobias Wannenmacher und seine Mannschaft in die Winterpause.
Es spielten: Adam, Walzik, Ma. Werner (9/2), Tannenberger (1), Weiss (8), Mi. Werner (1), Hackenberg (1), Knerr (4), Wannenmacher, Schnödt (1), Herold, Reger (1), Schmidtke (11)