Am Ende hatte der SVK das Glück des Tüchtigen auf seiner Seite. Tobias Tauterat vereitelte mit einem gehaltenen Strafwurf vom bis dahin besten Auerbacher Matthias Werner den 27:27-Ausgleich 1 Minute 10 Sekunden vor Ende der Partie. Und als die Spielzeituhr noch 10 Sekunden anzeigte, nahm sich Dominc Schaffert ein Herz. Er donnerte den Ball unhaltbar für den gegnerische Torwart direkt unter die Latte. Der Jubel in der Osthalle kannte keine Grenzen. Das von Mirko Henel so oft zitierte Kornwestheimer Kollektiv hatte sich wieder duchgesetzt. "Unser Pluspunkt war die mannschaftliche Geschlossenheit. Wir haben sicherlich am Anfang versäumt uns deutlicher abzusetzen und beim 25:20 zehn Minuten vor Ende der Partie mussten wir eine kleine Durtstrecke durchstehen. Aber am Ende haben wir nochmals die Kurve gekriegt und die Punkte nicht wie im Hinspiel hergegeben. Ich bin stolz auf meine Mannschaft." Bester Torschütze bei Kornwestheim war diesmal Christopher Tinti. Er erzielte 10 Tore, hielt die Abwehr zusammen und war folglich somit heute der Spieler des Tages. Eine ähnlich starke Leistung lieferte Hans Jungwirth ab, der sich sechsmal in die Torschützenliste eintragen konnte. Letztendlich war es aber die Leistung von allen Spielern, die zu diesem grandiosen und erhofften Erfolg geführt. Der SVK konnte sich damit ein kleines Stückchen von Abstiegszone absetzen, da Rödelsee und Herrenberg ebenfalls an diesem Spieltag verloren haben. Nun geht es am Samstag nach Pforzheim zum Mitaufsteiger TGS. Hier hoffen nun die Kornwestheimer Handballfans auf eine ähnliche Überraschung wie im letzten Jahr als man der TGS die erste Niederlage in der eigenen Halle beibrachte. "Jeder Punkt aus den nächsten drei Auswärtsspielen (Pforzheim, Großsachsen, Balingen-Weilstetten 2) wird ein unerwarteter Bonus sein, den wir gerne mitnehmen. Ich denke selber nur von Spiel zu Spiel. Damit sind wir in der Aufstiegssaison auch sehr gut gefahren", so ein vorsichtig optimistischer Henel. Hut ab vor dieser Mannschaft und seinen beiden Trainern Mirko Henel und Frieder Hansen.
Sprungbrett SV Salamander Kornwestheim
Im gestrigen Kellerderby der Drittliga-Handballer in der heimischen Sporthalle Ost präsentierte die Sieben von SVK-Trainer Mirko Henel gegen den SV 08 Auerbach nicht durchweg ihr volles Können. Zeitweise geriet die Mannschaft gegen den Tabellenvorletzten sogar ins Straucheln. Obwohl die Hausherren zwischenzeitlich zweimal mit fünf Toren in Führung lagen, brachte das keine Ruhe ins Spiel. Kurz vor dem Schlusspfiff drohte die Partie sogar verloren zu gehen. Aber so weit ließen es die Kornwestheimer dann doch nicht kommen.
Dabei waren die SVKler gut in die Partie gestartet. Nach zehn Minuten hatten Denis Gabriel, Hans Jungwirth, Christopher Tinti und Geburtstagskind Fabian Kugel mit ihren Toren eine ansehnliche 6:2-Führung herausgearbeitet. Doch dann fanden auch die Gäste ins Spiel. 'Das war so zu erwarten', erklärte Henel nach den 60 Minuten Spielzeit. Schnell schrumpfte der Vorsprung, kurzzeitig sogar bis auf einen Treffer. Doch die Kornwestheimer hielten dagegen - auch dank eines glänzend agierenden Torhüters und Kapitäns Tobias Tauterat. Kurz vor Halbzeitpfiff verwandelte dann noch einmal Hans Jungwirth im Alleingang, und so konnte ein Zwei-Tore-Vorsprung, ein 15:13, in die Halbzeitpause gerettet werden.
Nach der Pause sah es dann zwischenzeitlich etwas schlechter aus. Den Auerbachern gelang es dank aggressiver Abwehr erst einmal, die Gegenstöße der heimischen Recken abzuwehren. Und in den SVK-Reihen wies die Manndeckung immer größere Lücken auf. In der 34. Spielminute kam es dann, wie es kommen musste: Den Gästen gelang der 16:16 Ausgleichstreffer.
Keeper Tobias Tauterat verhinderte Schlimmeres. Kurz darauf brachte Dominic Schaffert mit einem forschen Auftritt und seinem Treffer zum 17:16 den SVK wieder in die Erfolgsspur. Tinti und Jungwirth legten nach, der SVK hatte sich wieder einen Vorsprung erarbeitet. In der 50. Spielminute leuchtete ein vermeintlich beruhigendes 26:21 auf der Anzeigetafel auf. Dann drehten die Auerbacher den Spieß wieder um. Fünf Minuten vor Schluss donnerte Mario Schmidtke beim Siebenmeter den Ball zum 26:26-Ausgleich in Tauterats Kasten. Dass es letztlich gleichwohl zum Sieg langte, ist Hans Jungwirth (er machte das 27:26.), Tobias Tauterat (er hielt 60 Sekunden vor dem Abpfiff einen Siebenmeter.) und Dominic Schaffert (er verwandelte fünf Sekunden vor dem Schluss zum erlösenden 28:26.) zu verdanken.
'Endlich hatten wir das Glück am Ende auch mal auf unserer Seite', lächelte Henel nach dem Arbeitssieg erleichtert. Wie oft hatten die Blauen in der Saison genau in dieser letzten Phase das Spiel hergegeben und wurden für ihren Kampf nicht belohnt. Jetzt war das Quäntchen Glück endlich mal in der Osthalle für das heimische Team da. Doch nicht nur das: 'Die Fans haben im entscheidenden Moment die Mannschaft super unterstützt', lobte der Kornwestheimer Coach und blickt zuversichtlich auf die anstehenden Auswärtsspiele: 'Es geht bergauf, wir kämpfen weiter.'
SV Kornwestheim Tauterat - Schach, Bahmann, Kolotischkin (1), Schopf, Wörner, Gabriel (1), Pflugfelder, Schaffert (3), Wolf (5), Kugel (2), Jungwirth (6), Tinti (10).
Sprungbrett SV Salamander Kornwestheim