Noch vor einem Jahr hätte sich in Auerbach kaum jemand vorstellen können, dass es einmal zu dieser Konstellation kommen würde – Auerbach führt die Tabelle an und Bayreuth steht auf einem Abstiegsplatz. Schließlich galten die Oberfranken bis zur letzten Saison für Auerbach schon fast als „Angstgegner“. Immer wieder konnten sie sich - auch aufgrund ihrer Erfahrung aus 16 Jahren Bayernliga und mehreren Jahren Regionalliga - gegen das aufstrebende Team „aus der Nachbarschaft“ durchsetzen.
In der laufenden Saison jedoch hat die Mannschaft um Trainer Bernhard Müller mit einigen Widrigkeiten zu kämpfen. Wichtige Abgänge und etliche Verletzungen mussten kompensiert werden. Die Neuzugänge, allen voran Rückraumspieler Marius Hümpfer vom Bezirksoberligisten TG Heidingsfeld, sind inzwischen gut ins Team integriert. Der Rechtshänder liegt in der Torschützenliste mit 5,3 Toren pro Spiel nur knapp hinter dem Team- Ältesten Wilhelm Becker (6). Obwohl es das Team versteht, auch Kreisläufer Hannes Zerrenner immer wieder erfolgreich einzusetzen, ist der schnelle Gegenangriff seit jeher die stärkste Waffe der Oberfranken.
Allerdings liegt das Problem des HaSpo heuer weniger in der Offensive. Anders als in der vergangenen Saison, als man sogar weniger Gegentore hinnehmen musste als Auerbach, belegt die Defensive momentan gemeinsam mit Winkelhaid einen abgeschlagenen vorletzten Platz. Nur der HSC 2000 Coburg II musste bisher häufiger den Ball aus dem eigenen Netz holen.
Spätestens nach der äußerst knappen Niederlage in Sulzbach am vergangenen Wochenende und dem daraus folgenden „Platztausch“ benötigt der HaSpo jeden Punkt um in der Liga zu bleiben. Dabei hatte der Monat gar nicht so schlecht begonnen. Nach einem Sieg gegen Schlusslicht Winkelhaid hatte man in Erlangen trotz eines 27:20 Rückstandes in der 40. Minute Moral bewiesen, kein Tor mehr zugelassen und noch ein Unentschieden erkämpft. Auch die knappen Niederlagen vorher, als man gegen Lohr, Rothenburg und Rödelsee lange Zeit in Front lag, zeigen, dass der Tabellenplatz nicht die wahre Stärke des Teams widerspiegelt.
„Gerade weil Bayreuth eigentlich seit dem neunten Spieltag gegen den Abstieg kämpft, müssen wir diese Partie sehr ernst nehmen“ mahnte Klaus Jahn seine Spieler. „Mannschaften, die mit dem Rücken zur Wand stehen, wachsen oft über sich hinaus. Auch ohne das Abstiegsgespenst hat uns Bayreuth schon häufiger vor einige Probleme gestellt.“
„Wir brauchen selbst noch mindestens drei Punkte für unser großes Ziel und die können wir am ehesten zuhause und zusammen mit unserem tollen Publikum holen“ meinte einer der Spieler und ergänzte lächelnd: „Ich hoffe, die Halle platzt am Samstag aus allen Nähten - schließlich ist Derbyzeit.“
Aufstellung: Adam, Ma. Werner, Weiss, Hofmann, Bader, Hackenberg, Knerr, F. Herold, Schnödt, K. Herold, Reger, Schöttner