Die Auswirkungen einer nicht einfachen Saison, die am vergangenen Spieltag im Klassenerhalt mündete und tonnenschwere Lasten von den Schultern purzeln ließ, haben ihre Spuren hinterlassen. "Wir sind froh, dass wir das Ticket für den Klassenverbleib in der letzten Woche gegen den HSC gebucht haben. Dass der Akku bei meinen Jungs auch irgendwann einmal aufgebraucht ist, ist völlig normal nach so einer Spielzeit. Da fehlt dann in der Konsequenz auch einmal die nötige Konzentration", resümierte der Pirnaer Coach das Geschehen auf der Platte. "Es ist schade, dass wir heute nicht die Leistungen abrufen konnten, die wir gegen Aschersleben und Bad Neustadt gezeigt haben. Leider konnten wir uns bei unseren treuen Fans nicht mit zwei Punkten verabschieden", fügte Lokführer Hazl an.
Nur in der Anfangsphase der Partie bewegten sich beide Team auf Augenhöhe. Die Gäste, die ihrerseits noch um den Klassenerhalt kämpfen, nahmen in der Folgezeit ihr Schicksal selbst in die Hand und drückten dem Spiel ihren Stempel auf. Sukzessive erarbeiteten sich die Gäste aus der Oberpfalz ihre Möglichkeiten, nutzten die Konzentrationslücken der Elbestädter aus und verbuchten insbesondere in Person von Matthias Werner, der allein in Halbzeit eins sieben Mal ins Schwarze traf, einfache Tore. Dem ESV fehlte der nötige Biss, um sich an diesem Abend der Angriffe des SV 08 Auerbach zu erwehren. Ganze neun Tore warfen die Lok-Buben in Hälfte eins-ihre Kontrahenten machten es mit eigenen 14 Treffern besser.
Nach dem Seitenwechsel sollte sich am Spielgeschehen wenig ändern. Zum Leidwesen der 450 Zuschauer in der Pirnaer Sonnenstein-Arena sollten aber in den letzten 30 Heimspiel-Minuten in dieser Saison auch noch andere Komponenten hinzukommen, die einem positiven Spielausgang für die Hazl-Sieben entgegenstanden. Den ESV-Fans lag des Öfteren der Torschrei auf den Lippen-Die vielen Treffer an das Gebälk des Gästegehäuses aber erstickten aufkommende Hoffnungen der Elbestädter auf einen besseren Ausgang der Partie jäh im Keim. Die beiden Unparteiischen leisteten mit ihren Entscheidungen zur Verwunderung des Pirnaer Publikums ebenfalls einen Betrag, welcher in Art und Weise unverständlich, letztlich aber nicht unbedingt spielentscheidend war. Und so war es der Lok nicht vergönnt noch einmal Fahrt aufnehmen zu können. Die Gäste aus Auerbach spulten in den verbleibenden Minuten ihr Pensum ab und nahmen am Ende des letzten Saisonspiel auf dem Parkett der Hölle-Ost zwei Punkte mit in die Oberpfalz.
"Für Auerbach geht es bis zuletzt um den Klassenerhalt. Sie haben sich den heutigen Sieg, mit den gleichen Mitteln erarbeitet, mit denen wir in der Vorwoche selbst noch zu einem Erfolg gedampft sind", brachte es Uwe Heller treffend auf den Punkt. "Wir haben allen Widrigkeiten zum Trotz vorzeitig den Klassenerhalt geschafft. Die Jungs sind nach dieser harten Saison einfach platt und dass am Ende auch einmal solch ein Spiel dabei heraus kommt ist normal." Auch aus diesem Grund weiß man beim ESV die 20:26-Niederlage gegen Auerbach richtig einzuordnen.
Eine spannende und nervenaufreibende Drittliga-Saison neigt sich dem Ende entgegen. Doch hinter den Kulissen wird auch nach dem letzten Auswärtspiel in Coburg fieberhaft gearbeitet. Denn in der kommenden Spielzeit wird sich das Gesicht des ESV verändern. Mit Sven Grathwohl, Gasper Martinc, Nils Jürschke, Robert Weiß und Hannes Ulbricht werden die Elbestädter gleich fünf Spieler aus verschiedenen Gründen verlassen, denen wir auf diesem Wege sportlich und privat alles Gute wünschen. Der Verein wird jedoch weiter mit voller Kraft den eingeschlagenen Weg weitergehen und will auch angesichts des Erreichten den nächsten Schritt nach Vorne machen.
ESV: Grathwohl, Percin, Weiß (1), Gärtner, Gaube (1), Bouček (3), Miličević (8/6), Helbig, Martinc (3), Jürschke (4), Havlat
Spielfilm: 1:0 (1.), 1:2 (8.), 4:3 (11.), 5:6 (13.9, 7:8 (19.), 7:11 (25.), 9:12 (26.), 9:14 (HZ); 9:16 (34.), 11:16 (39.), 12:19 (44.), 13:21 (47.), 16:23 (51.), 18:23 (55.), 19:25 (56.), 20:26 (59.), 20:26
Sprungbrett ESV Lok Pirna