Trotz strahlend schönem Winterwetter fuhr der SV 08 Auerbach am Samstag mit eher trüben Aussichten nach Rimpar. Neben den beiden Langzeitverletzten Maximilian Hofmann und Philipp Schöttner hatte sich am Donnerstag auch noch Matthias Werner mit einem grippalen Infekt krank gemeldet. Erstere waren zwar in der Aufwärmphase noch mit dabei, dennoch entschied man sich kurz vor der Partie dafür, sie diesmal noch zu schonen. „Wir können nicht sagen, ob und wie entscheidend sie heute auf den Spielverlauf hätten Einfluss nehmen können oder ob sie wirklich eine Entlastung für die anderen Spieler hätten bringen können. Aus diesem Grund haben wir uns für die vorsichtige Variante entschieden“ erklärte Co-Trainer Michael Grass nach dem Spiel.
Zunächst konnten die Oberpfälzer das Spiel trotz einer aggressiven und teils ruppigen 6-0 Deckung der Gastgeber – Rimpar hatte bereits nach knapp neun Minuten dreimal die Gelbe Karte gesehen – ausgeglichen gestalten. So stand es nach fünf Minuten 2:2. Dann jedoch konnten die Grün-Weißen bis zur elften Minute drei Tore am Stück erzielen, mussten jedoch bereits drei Minuten später den erneuten Ausgleich der Gäste hinnehmen (5:5). Dem SV 08 gelang nicht nur immer wieder der Ausgleich, in der 21. Minute konnte man sogar mit 8:7 in Führung gehen. Dabei hatte man bis dahin sogar noch zwei Großchancen – einen Strafwurf und einen Tempogegenstoß – vergeben. Als dann knapp zwei Minuten vor Ende der ersten Hälfte kurz nacheinander Tobias Wannenmacher und Karsten Herold (Rote Karte) wegen nichtiger Fouls eine Zeitstrafe hinnehmen mussten – „Ich hatte ihn kaum berührt, als er schon spektakulär in den Kreis stürzte“ erzählte Karsten Herold nach der Partie – nutzten die Unterfranken ihre Chance und bauten den Vorsprung erneut auf drei Tore aus. Mit einem von drei sicher verwandelten Strafwürfen verkürzte der an diesem Tag stark aufspielende Michael Werner zum Pausenstand von 13:11.
Lange Zeit konnten die Oberpfälzer den knappen Rückstand halten. Ralph Weiss zeigte erneut, dass er inzwischen nicht nur in jedem Spiel für mindestens ein oder zwei Tore gut ist, sondern dass er auch mit klugen Anspielen an den Kreis ein Spiel öffnen und leiten kann. Beim 17:16 gelang den Gästen der direkte Anschluss und erst als die Blau-Weißen wegen erneut nicht immer vollständig nachvollziehbaren Zeitstrafen von der 40. bis zur 45. Minute mindestens einen Mann weniger auf dem Feld hatten, gelang es Rimpar, den Vorsprung anwachsen zu lassen. Lediglich unterbrochen durch einen erfolgreichen Strafwurf von Michael Werner erzielten die Gastgeber sieben unbeantwortete Tore und legten damit bis zur 52. Minute den Grundstein für einen weiteren Heimsieg (24:17).
Die Gäste ergaben sich jedoch nicht kampflos in ihr Schicksal. Lautstark angetrieben von den mitgereisten Fans kämpften sie sprichwörtlich bis zum Umfallen, konnten den Rückstand bis zum Ende der Partie jedoch lediglich auf fünf Tore verkürzen. „Ich bin heute sehr stolz auf meine Mannschaft“ erklärte Tobias Wannenmacher in der Pressekonferenz nach dem Spiel. „Wir haben gekämpft und allen Widrigkeiten getrotzt. Alexander Tannenberg hat erneut ein gutes Spiel gezeigt und bewiesen, dass er auf dem besten Weg ist, ein vollwertiger Ersatz auf der linken Rückraumseite zu werden.“
Rimpars Trainer Jens Bürkle war mit seinem Team nicht vollständig zufrieden. „Ich bin mit meiner Mannschaft sehr unzufrieden heute. Wir haben unheimlich viele Fehler gemacht, Fehler, die wir seit Wochen im Training abzustellen versuchen. Wenn da heute ein stärkerer Gegner, zum Beispiel ein kompletter SV 08 Auerbach, unser Gegner gewesen wäre, hätten wir dieses Spiel verloren.“ Tobias Wannenmacher wiederum meinte, dass „unter diesen Umständen eine Niederlage mit „nur fünf Toren“ gegen den Topfavoriten eine erträgliche Niederlage“ sei. „Wir haben jetzt noch zwei sehr schwere Partien und sind dann in drei Wochen gegen Pohlheim erstmals wieder absolut in der Pflicht. Zunächst aber bereiten wir uns auf das Heimspiel gegen Magdeburg vor.“
Es spielten: Adam, Walzik, Tannenberger (2), Weiss (2), Mi. Werner (7/3), Hackenberg (2), Knerr (1), Wannenmacher, Schnödt, Herold, Reger, Schmidtke (8)