Fast 600 Zuschauer sahen am Samstag in Auerbach ein Derby, das es in sich hatte. Beide Teams begannen das Spiel hoch konzentriert. Die Gäste glichen ein ums andere Mal die von Auerbach vorgelegten Tore wieder aus. Doch bereits in der vierten Minute gab es den ersten »Aufreger« des Spiels. Rodings Steve Müller traf mit einem rückwärtigen Ellenbogen- Stoß den hinter ihm stehenden Phillip Schöttner im Gesicht und wurde dafür mit der Roten Karte bestraft. Die wütende Reaktion des Gästetrainers brachte auch ihm eine Verwarnung ein, was sich bitter rächten sollte, als er in der 27. Minute wegen einer zweiten Gelben Karte seinem Team eine Zeitstrafe einhandelte. Roding erholte sich jedoch relativ schnell von diesem Schock und hielt das Spiel weiterhin ausgeglichen. Erst als Raul Adam mit glänzenden Paraden und präzisen Gegenstoßpässen seinem Team einige schnelle Tore ermöglichte, konnten sich die Blau-Weißen ein wenig deutlicher absetzen. So ging man beim Stand von 13:10 für den SV 08 in die Pause.
Gleich zu Beginn der zweiten Hälfte zeigte sich das gleiche Bild. Adam hält und Auerbach wirft ein Tor. »Raul war heute der entscheidende Mann. Bis zum 16:10 und dann wieder in den letzten zehn Minuten hat er den Sieg für uns festgehalten« resümierte Trainer Klaus Jahn nach dem Spiel.
Doch was zwischen dieser Sechs- Tore- Führung und dem Spielende passierte, war alles andere als langweilig. Plötzlich schien bei den Gastgebern wieder einmal der Faden gerissen zu sein. Immer wieder vergab man Chancen selbst aus aussichtsreichsten Positionen und überließ durch schwaches Rückzugsverhalten dem TB die Initiative. Mit teilweise wütenden Angriffsversuchen über die Mitte lief man sich ein ums andere Mal fest, anstatt die Außenspieler mit einzubeziehen. So gelang den Gästen knapp zehn Minuten vor dem Ende sogar der Ausgleich zum 23:23. Jetzt war wieder der Mann im Tor gefragt und Raul Adam antwortete mit mehreren glänzenden und letztlich entscheidenden Paraden.
Nach der Partie waren sich alle einig, dass man so etwas noch nicht allzu oft gesehen hatte. Allerdings meinten die Wenigsten damit das Spiel an sich, sondern die Leistung der Schiedsrichter. Viele Entscheidungen der Münchner waren weder für »Freund noch Feind« nachvollziehbar. Noch lange nach dem Schlusspfiff stand Klaus Jahn konsterniert und mit zornesrotem Kopf in der Halle. »Die haben das Spiel heute komplett »zerpfiffen«. Auch Rodings Trainer Manfred Paulus war sehr aufgebracht und meinte: »Gut, dass heute der Schiedsrichter-Beobachter in der Halle war und das gesehen hat!«
Es spielten: Adam, Ma. Werner (10/6), Weiss, Hofmann (4), Mi. Werner (3), Bader, Hackenberg (1), Knerr, F. Herold, Schnödt (5), K. Herold, Schöttner (4)