Als Spieler hatte er schon öfter Angebote anderer Vereine gehabt. Es sei ihm jedoch nie um das Geld gegangen. Auch sei er sehr der Heimat verbunden. Das Angebot aus Auerbach und die junge, erfolgshungrige Mannschaft haben für ihn „schlichtweg gepasst“.
Tobias Wannenmacher wird als Spielertrainer kommen. Er spielt bevorzugt auf Rückraum Mitte oder als Abwehrchef. Der bisherige Co-Trainer Manfred Eichenmüller wird künftig nach den Vorgaben von Wannenmacher zu etwa zwei Dritteln das Training leiten. Bei den Spielen wird auch Michael Graß dabei sein und das Team während der Einsatzzeiten von „Wanne“ — wie der neue Trainer beim HC genannt wird — leiten. Der 33-Jährige Erlanger macht gerade die für die Regionalliga erforderliche B-Lizenz.
Die Ziele für die Spielzeit 2012/13 sind klar formuliert: „Der Klassenerhalt ist am wichtigsten.“ Tobias Wannenmacher ist überzeugt davon, dass man in der Dritten Liga viel erreichen kann, wenn das Gefüge innerhalb der Mannschaft stimmt. Und das sei in Auerbach eindeutig der Fall. Er kennt das Team bislang nur als Gegner, in der laufenden Saison spielte Wannenmacher aktiv in der 2. Mannschaft des HC Erlangen und war damit einer der Konkurrenten in der bayerischen Oberliga.
Weitere Zugänge für den SV 08 Auerbach sind in Planung, so der künftige Coach. „Mit dem Abgang von Thomas Bader und Frank Herold werden zwei Plätze frei, die auf jeden Fall ersetzt werden sollten.“ Namen könne er noch nicht nennen. Er kenne ja alle Spieler des HC Erlangen und bekomme Wechselwünsche mit. Ein „Rückraum-Shooter“ wäre wohl noch ideal, auch ein Außenspieler. „Auerbach hat ja bereits eine gute Truppe, die nicht umsonst nur zwei Minuspunkte hat.“
Zu immerhin 95 Prozent sicher sei es, dass Torhüter Philipp Walzik nach Auerbach kommen wird. Er war zum Studium im Ausland und kommt jetzt zurück. Es sei ein Torhüter vom Typ „Heinevetter“, so Wannenmacher. Schwester Sara Walzik spielt in der Nationalmannschaft.
Das letzte Saisonspiel für den SV 08 ist am 28. April. Danach haben die Spieler etwa fünf Wochen Pause, bekommen jedoch einen Trainingsplan an die Hand, den sie selbstständig abarbeiten müssen, erklärt der künftige Spielertrainer. Dabei gehe es vor allem um das Bewahren der Kondition. Trainiert wird in der neuen Saison wieder dreimal pro Woche, was vor allem den zur Verfügung stehenden Hallenzeiten geschuldet ist. Zum Vergleich: Die Bayernliga B-Jugend des HC Erlangen, die Wannenmacher weiterhin trainieren wird, übt fünfmal pro Woche, die Mannschaft der Zweiten Bundesliga achtmal!
Er werde ein paar neue Ideen nach Auerbach bringen und mit dem Team umsetzen, verrät Tobias Wannenmacher. Der Angriff sei schon sehr gut, allerdings in der Abwehr gehe es in der Regionalliga doch deutlich mehr zur Sache. Hier gebe es noch Verbesserungspotenzial, sagt der 33-Jährige und fügt hinzu, dass „die Abwehr immer sein Steckenpferd“ war. Weitere Hobbys außer Handball habe er übrigens nicht. „Da bleibt nicht viel Zeit.“ Beruflich ist er als Eventmanager im Gastronomiebereich tätig.
Am Ammersee aufgewachsenTobias Wannenmacher ist am Ammersee aufgewachsen und spielte in der Jugend beim TSV Herrsching. Von etlichen Spitzenvereinen umworben, wechselte er 1997 dank der besten sportlichen Perspektiven nach Erlangen. Er spielte bei der CSG, später beim HG Erlangen. Er erlebte die Fusion der beiden Traditionsvereine mit und spielte einige Jahre mit dem HC in der Regionalliga und zuletzt in der Zweiten Bundesliga.
Am 25. Januar dieses Jahres beendete er seine Profi-Karriere. Über 1000 Zuschauer kamen, um ihrem Idol noch einmal Danke zu sagen. Er werde künftig hauptsächlich Trainer sein und sich in der zweiten Herrenmannschaft engagieren. Diese war zuletzt Mitte Februar zu Gast in der Auerbacher Helmut-Ott-Halle.
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