Oberpfalz gegen Saarpfalz lautet die Paarung, die an diesem Wochenende in der Helmut-Ott-Halle stattfinden wird. Mit der VT Zweibrücken/Saarpfalz steht den Auerbachern diesmal einerseits ein Neuling, andererseits jedoch auch ein Team gegenüber, das auf lange Jahre Drittliga-Tradition zurückblicken kann. Mit einem Durchschnittsalter von etwas mehr als 27 Jahren ist das Team aus dem über 400 Kilometer entfernten Zweibrücken auch eines der erfahrensten der Staffel. So gelang den Rosenstädtern bereits im Jahr 2001 schon einmal die Meisterschaft und der Aufstieg in die damalige Regionalliga Südwest. Nach neun Jahren mit unterschiedlichsten Ergebnissen musste man jedoch im Jahre 2010 aufgrund der Neustrukturierung 3. Liga den schweren Gang in die Oberliga antreten. Dort verpasste man zwei Spielzeiten hintereinander mit Platz 3 nur knapp den Wiederaufstieg, ehe in der vergangenen Saison endlich wieder die Oberliga-Meisterschaft gefeiert werden konnte.
Dabei hatte das Team bereits am 17. Spieltag die Tabellenführung übernommen und so den Verantwortlichen genug Zeit gegeben, sowohl die Mannschaft als auch das Umfeld wieder auf Drittliga-Tauglichkeit „zu trimmen“. Es mussten, ähnlich dem SV 08, fünf Abgänge von zum Teil langjährigen Spielern verkraftet werden. Die entstandenen Lücken konnten allerdings mehr als adäquat gestopft werden. Man verpflichtete beispielsweise für den rechten Rückraum den ehemaligen lettischen Nationalspieler Valdis Gutmanis (34), der seine Erfahrung aus langen Jahren 2. Bundesliga einbringen soll. Kurz vor Saisonbeginn gelang der auch noch die Verpflichtung eines weiteren erfahrenen Spielers für die Kreisläuferposition. Tomas Mazar (33) ist slowakischer Nationalspieler und hat mit seinem bisherigen Verein Tatran Presov schon einige Europacup-Einsätze vorzuweisen. Daneben setzt man in Zweibrücken große Hoffnungen in das erst 18 Jahre alte Talent Björn Zintel. Der Rechtsaußen zählt zum aktuellen Kader der Jugend-Nationalmannschaft. Zu den weiteren Leistungsträgern zählen einerseits Torjäger Philip Wiese (29), der auch in dieser Spielzeit bereits wieder die Torschützenliste der Rosenstädter mit insgesamt 64 Treffern aus dem linken Rückraum anführt, andererseits Raimonds Trifanovs (27), ein weiterer erfahrener Lette auf der Mittelposition, sowie Steffen Kiefer (23) auf der rechten Außenbahn.
Nach diesem deutlichen Umbruch ging man ohne große Illusionen und mit dem Ziel des Klassenerhaltes in die neue Saison. Bisher konnte man jedoch die eigenen Erwartungen noch nicht erfüllen und liegt derzeit mit 2:20 Punkten abgeschlagen auf dem letzten Platz in der Tabelle. Selbst der Rücktritt von Aufstiegstrainer Andreas Grub nach fünf Niederlagen in fünf Partien brachte nicht die erhoffte Wende. Das Team gewann zwar unter seinem Nachfolger Mirko Schwarz (33) die erste Partie gegen die TV Germania Großsachen recht deutlich mit 28:20, konnte jedoch seither keinen weiteren Punkt ergattern. Schwarz, der seine handballerische Ausbildung in den Jugend-Internaten in Eisenach und Magdeburg erhielt, spielte einige Jahre erfolgreich mit Magdeburg in der 2. Bundesliga, bevor er über die HSG Gensungen/Felsberg zur VT Zweibrücken/Saarpfalz kam. Nach einer weiteren Zwischenstation in St. Ingbert übernahm er vor dieser Saison das Amt des Trainers der 2. Mannschaft sowie des Jugendkoordinators bei der VTZ. Seit dem Rücktritt von Andreas Grub trainiert er nun auch die 1. Mannschaft der Rosenstädter.
Trotz oder gerade wegen der schlechten Tabellensituation des Gegners warnte Auerbachs Spielertrainer Tobias Wannenmacher sein Team. „Zweibrücken steht mit dem Rücken an der Wand und wird alles versuchen, den Anschluss an die übrigen Teams wieder herzustellen.“ Dabei sollten seine Schützlinge am vergangenen Wochenende einiges Selbstvertrauen getankt haben, als man mit einer beherzten Leistung sowohl im Angriff als auch in der Abwehr beim Tabellen-Vierten in Horkheim einen Punkt entführen konnte. Eine ähnlich Leistung wird auch gegen Zweibrücken nötig sein, will man beide Zähler in der Oberpfalz behalten und den Abstand zu den Abstiegsrängen möglichst noch vergrößern. Vor allem den lettischen Spielmacher Trifanovs mit seinen beiden Rückraumkollegen Wiese auf der linken und Zweimeter-Mann Gutmanis auf der rechten Seite gilt es unter Kontrolle zu bringen, zeichnen sie doch für die Hälfte der bisher erzielten VTZ-Tore verantwortlich.
„Zumindest wird Philipp Walzik im Tor wieder mit von der Partie sein“ freute sich Wannenmacher unter der Woche. „Ob und wie viel Einsatzzeit er nach zwei Wochen ohne Training haben wird, entscheiden wir am Spieltag selbst.“ Leider nicht dabei sein wird wegen einer wichtigen beruflichen Fortbildung der etatmäßige Physiotherapeut Dominik Fitzek. Er wird fachmännisch von Matthias Feder vertreten. Nachdem man vor zwei Wochen gegen den TSV Friedberg beide Heimpunkte abgeben musste, will man im Lager der Oberpfälzer an diesem Samstag alles versuchen, die Scharte wieder auszumerzen und hofft dabei auf die üblich lautstarke Unterstützung von den Rängen.
Aufstellung: Adam, Walzik, Schramm, Tannenberger, Weiss, Walz, Müller, Lux, Wannenmacher, Brodschelm, Herold, Wolf, Schmidtke, Schöttner