Nach der Niederlage am vergangenen Wochenende gegen den HSC 2000 Coburg wird die Aufgabe an diesem Samstag nicht leichter für den SV 08 Auerbach. Ausgerechnet das Team, das den Coburgern ihre bisher einzige Niederlage beibringen konnten, stattet als nächstes den Oberpfälzern in der Helmut-Ott-Halle einen Besuch ab.
Die Nordhessen aus dem Baunataler Stadtteil Großenritte belegten in der vergangenen Saison einen nach eigenen Aussagen sensationellen dritten Tabellenplatz und haben sich auch für diese Saison viel vorgenommen. Die Vorgabe für die neue Spielzeit lautet „39 plus X“. Berücksichtigt man, dass diese 39 Punkte in der letzten Runde für Platz Drei gereicht haben, kann man in etwa die Zielsetzung der Hessen abschätzen. Allerdings kommt die Mannschaft bisher nur stotternd auf Touren. Einem Unentschieden am ersten Spieltag gegen Aufsteiger HC Elbflorenz Dresden und dem Sieg gegen Coburg stehen drei meist knappe Niederlagen gegenüber, weshalb man nach dem fünften Spieltag mit 3:7 Punkten nur den 14. und damit ersten Abstiegsplatz belegt. Doch man darf sich nicht von diesem Fehlstart über die Fähigkeiten des Teams hinwegtäuschen lassen. Auch wenn das letzte Heimspiel äußerst knapp verloren ging – der Gegner war mit dem Dessau-Roßlauer HV immerhin eines der stärksten Teams in der 3. Liga Ost - so zeigt die Formkurve des GSV eindeutig nach oben.
Zudem spielt die Mannschaft in fast der gleichen Besetzung wie in der vergangenen Saison. Lediglich zwei berufsbedingte Abgänge wurden durch drei Neuzugänge kompensiert. Dabei legt die Eintracht ähnliche Maßstäbe an Neuverpflichtungen an, wie der SV 08 Auerbach und setzt auf junge, talentierte und „hungrige“ Spieler, möglichst aus der Region. Auf die drei „Neuen“ (zweimal 19 und einmal 18 Jahre alt) treffen diese Vorgaben durchaus zu. Daneben sorgen einige erfahrenere Spieler für ein ausgewogenes Team. Neben Linksaußen Felix Gessner (23 Tore) und Kreisläufer Renke Behrends (18 Tore) sorgen vor allem die Rückraumspieler Marvin Gabriel (22 Tore), Paul Lukas Gbur (25 Tore) und Phil Räbiger (19 Tore) für ständige Gefahr. Letzterer steht mit Zweitspielrecht auch im Aufgebot des Erstligisten MT Melsungen.
„Mit Baunatal kommt am Samstag ein Gegner vom gleichen Kaliber wie Coburg in die Helmut-Ott-Halle“ lautete denn auch die Vorhersage des Auerbacher Trainergespanns. Dass dabei Tobias Wannenmacher diesmal nur als Trainer auf der Bank Platz nehmen kann, macht die Aufgabe nicht leichter. Wegen seiner Knieverletzung aus dem Spiel gegen Coburg fällt der Abwehrchef voraussichtlich für zwei Partien als Spieler aus. Zudem wird auch Mario Schmidtke – wenn überhaupt – bestenfalls wieder einen Kurzeinsatz wie am vergangenen Wochenende absolvieren können.
Für Tobias Wannenmacher ist daher klar, „Baunatal ist eindeutiger Favorit, vor allem gegen unser angeschlagenes Team. Wenn wir allerdings unsere Fehler vom letzten Samstag vermeiden und mutiger und freudiger an das Spiel herangehen, und wenn unser Publikum hinter uns steht, dann werden wir vielleicht doch ein Wörtchen mitreden können.“
Aufstellung: Adam, Walzik, Ma. Werner, Weiss, Hofmann, Mi. Werner, Hackenberg, Knerr, Schnödt, Herold, Reger, Schmidtke (?), Schöttner