Nur 25 Minuten ebenbürtig – Rote Karte gegen Christian Schäfer
(mro) Die saisonübergreifend, zwölfte Auswärtsniederlage am Stück kassierte Drittligist HSG Pohlheim am Samstag beim amtierenden Bayernmeister SV Auerbach. Ein 32:22 (14:9) leuchtete am Ende von der Anzeigetafel der Helmut-Ott-Halle, so dass die Mannschaft von Trainer Thomas Wallendorf nun bereits zum 14. Mal nacheinander nicht in der Fremde siegen konnte.
Erwartungsgemäß trat Rückraumspieler Daniel Hirz aufgrund seiner Schulterverletzung die Reise erst gar nicht mit an. Sebastian Fay war zwar mit im Kader, zu mehr als zehn Minuten Einsatzzeit sollte es aber auch bei dem angeschlagenen Mannschaftskapitän nicht reichen. Trotzdem hielten die Mittelhessen in der Anfangsphase mit. Die ersten Spielminuten waren von Nervosität und Fehlwürfen auf beiden Seiten geprägt. Unter anderem konnte Jan Wüst im Pohlheimer Tor gleich zu Beginn einen Strafwurf von Matthias Werner parieren. Nach sechs Minuten bedeutete ein verwandelter Siebenmeter von Fabian Kraft die 2:1-Führung für die HSG Pohlheim, die auch in der Folgezeit Auerbach auf Augenhöhe begegnete. So konnten Linksaußen Julian Weber nach 19 Minuten zum 7:7 und kurze Zeit später Christian Schäfer mit einem Rückraum-Geschoss zum 8:8 ausgleichen. Als dann aber Weber in der 23. Minute beim Stande von 8:9 per Strafwurf ebenso an Raul Adam im Auerbacher Tor scheiterte wie schon Kraft zehn Minuten zuvor, nutzten die Hausherren dies, um sich durch zwei Tore von Matthias Werner etwas abzusetzen (11:8/25.).
»Aber auch aus dem Rückraum und von den Außenpositionen haben wir wieder zu viele Bälle vergeben «, haderte HSG-Coach Thomas Wallendorf.» Von daher hätte der 14:9-Pausenstand nicht sein müssen, auch wenn Auerbach in dieser Phase besser war«, beschrieb der HSG-Trainer die Minuten bis zum Pausenpfiff, als die HSG nach dem 9:11 von Niko Bepler noch klarer in Rückstand geriet.
Auerbachs verletzter Spielertrainer und Abwehrorganisator Tobias Wannenmacher, aus dessen Fehlen aber die
Pohlheimer kein Kapital schlagen konnten, hatte im Vorfeld bereits die Begegnung für seine Mannschaft zur Pflichtaufgabe erklärt, um sich mit einem Sieg im Abstiegskampf etwas Luft zu verschaffen. Dementsprechend schwor er seine Mannschaft
auch noch einmal in der Pause ein. Zwei Zeitstrafen gegen die Gäste in der 36. Minute nutzten die Bayern, um sich von 16:10 auf 20:12 abzusetzen. »Die Schiedsrichter haben auf beiden mit Zeitstrafen für Verwirrung gesorgt«, war Wallendorf mit den Unparteiischen nicht zufrieden. So war für den HSG-Trainer auch die Rote Karte gegen Christian Schäfer in der 46. Minute »völlig überzogen. Eine Strafzeit hätte es hier auch getan.« Zwar konnte Fabian Kraft in der 51. Minute beim 18:26 noch einmal verkürzen, letztlich musste die HSG aber mit einer klaren Niederlage die Heimreise antreten.
SV Auerbach: Adam, Walzik; Tannenberger, Matthias Werner (10/7), Weiss (2), Hofmann, Michael Werner (2), Hackenberg (3), Knerr (3), Schnödt (2), Herold, Reger (1), Schmidtke (6), Schöttner (3).
HSG Pohlheim: Wüst, Steen; Fay (1/1), Werner (2), Weisel (3), Schneider (3), Kraft (3/1), Schäfer (3), Nikolas Happel (1), Wiener (1), Lukas Happel, Weber (3/1), Bepler (2).
Im Stenogramm: SR: Jäger/Thomas (Görlitz/Neustadt-Sebnitz). – Zuschauer:450. – Zeitstrafen: 16 – 14. –
Disqualifikation: Schäfer (46.) – Siebenmeter: 8/7 – 5/3.
Sprungbrett HSG Pohlheim
Erneute Pleite (Gießener Anzeiger)
Personelle Unzulänglichkeiten wirken sich wieder aus
AUERBACH/GIESSEN (dk). Für den Handball-Drittligisten HSG Pohlheim bleibt das rettende Ufer weiter in unerreichbarer Ferne. Im Abstiegsduell gegen den bayrischen Aufsteiger SV Auerbach bezogen die Mittelhessen eine klare 22:32 (9:14)-Niederlage und verharren damit weiter auf dem letzten Tabellenplatz. Für die Gastgeber ging gleichzeitig ihre Niederlagenserie von fünf Spielen in Folge zu Ende.
SV Auerbach - HSG Pohlheim 32:22
Für Trainer Thomas Wallendorf ist die derzeitige Situation nicht einfach zu meistern: „Wenn unsere Leistungsträger ausfallen oder nicht hundertprozentig fit sind, haben wir es schwer, in der Liga zu bestehen“, lautete seine Bewertung des Spiels. Die Probleme sind bekannt, Spielmacher Daniel Hirz fehlt weiterhin auf unbestimmte Zeit wegen seiner Schulterverletzung, Kapitän Sebastian Fay (Hüftprobleme) geht nur angeschlagen ins Spiel und kann nur sporadisch eingesetzt werden und auch Christian Schäfer ist nach seiner Verletzung weit entfernt von seinen eigentlichen Möglichkeiten. Zudem muss Steffen Landvogt aus beruflichen Gründen in der Zukunft kürzertreten, und von der allgemeinen „Grippewelle“ bleibt der Rest der Mannschaft dann auch nicht verschont. Zumindest Torhüter Jan Wüst unternimmt nach seinem Bänderriss wieder erste Schritte und begann am Samstag im Tor der Pohlheimer.
Und es sah zunächst gut aus für den Tabellenletzten, der engagiert die Partie anging. Sebastian Kraft und Christian Schäfer brachten die Gäste beim 1:2 und 2:3 (9.) gar in Führung, und bei konsequenterer Chancenauswertung in der Anfangsphase wäre durchaus mehr drin gewesen. „Wir haben Philipp Walzik im Tor der Auerbacher stark geworfen“, monierte Trainer Wallendorf ein altes Problem im HSG-Sturm.
Bis zum 9:8 blieb der Anschluss, dann verschärften sich die Probleme im Pohlheimer Spiel. Julian Weber scheiterte mit einem Strafwurf (22.) am immer stärker werdenden Walzik im Tor der Gastgeber, dann vertändelten die Blau-Weißen in eigener Überzahl gleich zweimal das runde Spielgerät - Mathias Werner brachte den SVA mit zwei Gegenstoß-Toren zum 11:8 in Führung, der letztjährige bayrische Oberligameister war im Aufwind. Wallendorf versuchte mit seiner ersten Auszeit seine Schützlinge wieder zurück in die Spur zu bringen, aber der Aufsteiger gewann deutlich an Oberwasser und baute bis zur Pause den Vorsprung auf 14:9 aus.
Auch nach dem Seitenwechsel blieb Pohlheim das Glück fern. Mit zwei Zeitstrafen gegen Mischa Wiener und Torhüter Christoph Steen handelten sich die Gäste eine doppelte Unterzahl ein, Auerbach hatte wenig Mühe, den Vorsprung durch Joachim Knerr auf 17:10 (36.) auszubauen. Zudem hatten die Mittelhessen mit allzu fragwürdigen Schiedsrichterentscheidungen zu kämpfen, wie die völlig überzogene Zwei-Minuten-Strafe gegen die Bank (43.) oder kurz darauf die äußerst zweifelhafte Rote Karte gegen Christian Schäfer (45.), der nach einer harmlosen Attacke gegen Volker Hackenberg vorzeitig auf die Tribüne musste. Am Ende war die HSG Pohlheim chancenlos in Auerbach, und mit einer deutlichen 22:32-Niederlage wurde die Heimreise angetreten.
Auf die Frage, ob denn mit dieser Niederlage der Abstieg aus der dritthöchsten Spielklasse besiegelt sei, gab sich Trainer Thomas Wallendorf vorsichtig optimistisch: „Wir haben noch acht Heimspiele, theoretisch ist da noch alles drin. Mit einem gesunden und kompletten Kader ist vielleicht noch die eine oder andere Überraschung möglich.“
Auerbach: Adam, Walzik; Tannenberger, Matt. Werner (10/7), Weiss (2), Hofmann, Mich. Werner (2), Hackenberg (3), Knerr (3), Schnödt (2), Herold, Reger (1), Schmidtke (6), Schöttner (3).
Pohlheim: Wüst, Steen; Weber (3/1), Fay (1/1), Werner (2), Weisel (3), Schneider (3), Kraft (3/1), Schäfer (3), N. Happel (1), Wiener (1), L. Happel, Bepler (2).
Schiedsrichter: Jäger/Thomas (Görlitz/ Sebnitz) - Zuschauer: 450 - Zeitstrafen: 16:14 Minuten - Siebenmeter: 8/7:5/3
Sprungbrett Gießener Anzeiger