„Es war das erwartet schwierige Spiel“, mit dieser ebenso einfachen wie häufig angewandten Redewendung begann Auerbachs Spielertrainer Tobias Wannenmacher seine Analyse der soeben zuende gegangenen Partie und sprach damit nicht nur dem Gegner seinen Respekt aus, sondern auch gleich die eigenen Probleme an.
So waren die Hausherren recht nervös in die neue Saison gestartet. Das junge Aufsteigerteam aus Rimpar um den neuen Trainer Janko Skrbic hielt von Anfang an dagegen und brachte den letztjährigen Drittligisten ein ums andere Mal in Verlegenheit. Nachdem Felix Müller den ersten Auerbacher Treffer der Saison erzielt und sein Team damit erstmalig in Führung gebracht hatte, entwickelte sich ein auf beiden Seiten abwartend geführtes Spiel mit leichten Vorteilen für die Gäste aus Unterfranken. Von Nervosität geprägte und teilweise haarsträubende Fehlentscheidungen vor allem in der Defensive der Blau-Weißen wusste der Neuling diszipliniert und mit technisch sauberem Handball immer wieder auszunutzen und in Tore umzumünzen. Vor allem die beiden „Halben“ Matjaz Krze von rechts und Mike Wagenbrenner von links erwiesen sich als die erwartet gefährlichen Eckpfeiler des Rimparer Spiels.
So kam es, dass Auerbach bis zur 15. Minute ständig einem Zwei-Tore-Rückstand hinterher lief. Erst als Kenny Schramm mit einem schnellen Gegenstoßtor den Ausgleich zum 7:7 erzielte glaubten Viele, die erste Nervosität wäre überwunden. Doch weit gefehlt. Gute Paraden des Gästetorhüters und Wurfpech der Gastgeber stellten innerhalb weniger Minuten wieder den alten Rückstand her. Erneut war es Kenny Schramm, der an diesem Tag offenbar für die wichtigen Tore zuständig war, der in der 20. Minute den Ausgleich erzielte (9:9). Dennoch war es dem Auerbacher Youngster Maximilian Lux vorbehalten, seinem Team nach langer Zeit die ersehnte Führung zum 10:9 zu präsentieren und wäre die Abwehr der Gastgeber etwas sicherer gestanden, die Führung der Oberpfälzer hätte zur Pause durchaus höher ausfallen können (14:12).
Eine offenbar eindringliche Ansprache des Trainers in der Kabine zeigte nur zögerlich den gewünschten Erfolg, denn zunächst glichen die Gäste das Spiel noch einmal aus (15:15), bevor Auerbach einen Dreierpack folgen ließ, nur um gleich darauf wieder zwei Treffer einstecken zu müssen. In der 39. Minute verließ der bis hierhin eher unglücklich agierende Philipp Walzik seinen Kasten und machte Platz für Matthias Müller, der bereits in seinen ersten Minuten in der Männer- Bayernliga seinen Einsatz mit einigen guten Paraden rechtfertigte. Jetzt begannen auch die geringfügigen Änderungen in Defensive wie Offensive langsam ihre Wirkung zu zeigen. Aus einer deutlich aggressiveren Abwehr heraus wurden die Gäste ein ums andere Mal zu Fehlern gezwungen, Bälle erobert und in schnelle Gegentore umgemünzt. Von der 40. bis zur 46. Minute erzielte Auerbach sechs unbeantwortete Treffer und legte damit den Grundstein für den am Ende standesgemäßen Sieg.
„Wir hatten uns viel vorgenommen“ meinte Janko Skrbic nach dem Spiel. „Wir wussten, dass Auerbach über 60 Minuten gehen kann, hatten aber nach den ersten, guten 20 Minuten nicht mehr die Mittel, entscheidend dagegen zu halten.“ Auf Seiten der Gastgeber stachen an diesem Tag besonders Maximilian Lux, Felix Müller und Kenny Schramm aus einem Team heraus, das ein schwieriges erstes Saisonspiel (Absteiger gegen Neuling) letztlich mit Bravour meisterte. Bereits am kommenden Wochenende muss sie ihr großes Potenzial unter Beweis stellen, um in Unterhaching bei einem der letztjährigen Top-Teams zu bestehen. „Man hat gesehen, dass wir durchaus noch Luft nach oben haben“ lautete das ermutigende Fazit von Tobias Wannenmacher.
Es spielten: Walzik, M. Müller, Tannenberger (1), Weiss (1), Lux (8/5), Wannenmacher (1), Schnödt, Herold, Schmidtke (3/1), Schramm (4), F. Müller (8), Wolf (1), Schöttner (4)