POHLHEIM (po). Thomas Wallendorf, Trainer der HSG Pohlheim, sollte letztendlich recht behalten haben. „Pirna ist kein Gegner, mit dem wir uns messen müssen“, hatte der 47-Jährige vor dem jüngsten Duell seiner Schützlinge vermutet - seine Annahme wurde durch die 18:33-Schlappe im Osterzgebirge bestätigt. Dennoch bemängelte der Übungsleiter einmal mehr die schlechte Chancenverwertung seiner Akteure, die unter anderem zu der eindeutigen Niederlage führte. Diese Problematik soll am morgigen Samstagabend um 19 Uhr in der Helmut-Ott-Halle in Auerbach endlich der Vergangenheit angehören, auch wenn die Blau-Weißen abermals nicht vollzählig antreten können werden.
SV Auerbach - HSG Pohlheim Samstag, 19 Uhr
So werden zwar Sebastian Fay in nicht vollständig einsatzfähiger Form und der genesene Christian Schäfer wieder mit von der Partie sein, aber mit Daniel Hirz (Schulterverletzung), Lukas Happel (Grippe) und dem Langzeitverletzten Jan Wüst (Außenbandriss) werden nach wie vor drei wichtige Stützen fehlen. „Natürlich haben wir im Hinspiel unglücklich verloren, doch ich bin mir nicht sicher, ob wir tatsächlich noch eine Rechnung mit Auerbach offen haben“, verkündet Wallendorf, der im ersten Aufeinandertreffen in der Tat ein ganz bitteres Spielgeschehen beobachten musste. Der Top-Torjäger der Pohlheimer, Tilman Werner (59 Tore), zündete in diesem Duell überhaupt nicht, sodass es dem Bayernligameister des vergangenen Jahres sogar ohne einen ihrer beiden Bundesliga-Neuzugänge (Mario Schmidtke, 111 Treffer) gelang, zwei Punkte aus Mittelhessen zu entführen. Der Linkshänder kam im Vorfeld der aktuellen Saison gemeinsam mit Spielertrainer Tobias Wannenmacher vom HC Erlangen und markiert im Dreiergespann mit dem gefährlichsten Torschützen aus dem Rückraum, Matthias Werner (118), die zentrale Achse des Aufsteigers.
„Die Mannschaft ist aufgestiegen und bringt daher sicherlich eine Menge Euphorie mit. Mit unserer beschnittenen Truppe wäre es vermessen, von vorsätzlichem Punktgewinn zu sprechen“, blickt der HSG-Coach nach vorne, der sich zunächst an die eigene Nase fassen und die eigenen mannschaftlichen Fehler abstellen möchte. Mit einem Heimsieg könnte der SV Auerbach einen weiteren Schritt in Richtung Klassenerhalt machen und mit 15 Punkten sogar bestenfalls auf den zehnten Tabellenrang emporklettern. „Ich bin erst mal froh, wenn der Januar vorüber ist. Wir hatten viele Verletzte und eine Menge Urlauber, sodass wir immer nur sehr begrenzt trainieren konnten. Das ist in der 3. Liga kaum kompensierbar“, moniert Wallendorf.
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Wenn nicht jetzt, wann dann?
HSG Pohlheim sucht beim TSV 08 Auerbach ihre Chancen – David Billek kehrt zur neuen Saison zurück
(mro) Am 18. Spieltag steht für Handball-Drittligist HSG Pohlheim bereits der elfte Auswärtsauftritt auf dem Programm. Am
Samstag, 19 Uhr, treffen die Blau-Weißen in der Helmut-Ott-Halle auf den amtierenden Bayerischen Meister und Aufsteiger SV 08 Auerbach, dem man sich im Hinspiel sehr unglücklich mit 24:25 vor eigenem Publikum geschlagen geben musste. Unter diesem Gesichtspunkt und auch der Tatsache, dass die Oberfranken mit aktuell Platz 13 sich ebenfalls in den hinteren Tabellenregionen tummeln, müsste die Wallendorf-Truppe eigentlich darauf aus sein, die zu Hause durch eine schlechte Trefferquote verlorenen Punkte zurückzuholen.
»Wenn wir im Januar komplett hätten trainieren können, hätte ich schon etwas Zählbares als Ziel ausgegeben«, lautet die Einschätzung des HSG-Trainers. Zwar konnte Jan Wüst nach seinem Außenbandriss im Knie und seinem ersten Einsatz vor zweiWochen in Pirna am Wochenende in der zweiten Mannschaft weiter Wettkampfpraxis sammeln, und auch Christian Schäfer, der in Pirna fehlte, ist nach überstandener Grippe ein einsatzbereit. Dafür hat es nun aber Lukas Happel erwischt, die verletzten Rückraumspieler Sebastian Fay und Daniel Hirz können derzeit nur Einzeltraining absolvieren und Allrounder Steffen Landvogt wird vermutlich aus beruflichen Gründen in dieser Saison gar nicht mehr zum Einsatz kommen.
»Wir müssen das Abschlusstraining am Freitag abwarten und dann abwägen, wo ein Einsatz in Auerbach Sinn macht.«
kommentiert ThomasWallendorf seine personellen Möglichkeiten. Um noch zu ergänzen: »Klar sind auch andere Mannschaften immer wieder betroffen, aber bei uns ist es in diesem Monat schon extrem.«
Da fällt bei Auerbach vermutlich weniger ins Gewicht, dass Spielertrainer Tobias Wannenmacher nach seinem Bänderriss ebenfalls fehlen wird. Gerade in der schlechtesten Deckung der Liga wird dies aber hoffentlich Lücken für die bis dato kriselnde Pohlheimer Offensive ermöglichen. »Das ist eines unserer Hauptziele. Wir müssen unsere Chancen, die wir uns hart erarbeiten müssen, besser nutzen. Dazu müssen wir im Abschluss konzentrierter sein und die Bälle reinmachen«, ist die Vorgabe des 47-Jährigen an seine Mannschaft. Aber auch im Defensivverbund erwartet die Pohlheimer viel Arbeit. Mit Rückraumspieler Matthias Werner rangiert der beste Angreifer der Bayern mit 118/43 Toren aktuell auf dem vierten Platz der Torjägerliste. Darüber hinaus strahlen auch Linkshänder Mario Schmidtke und Joachim Knerr enorme Torgefahr aus und haben einen großen Anteil daran, dass der Auerbacher Angriff aktuell sogar erfolgreicher ist als der von Tabellenführer Rimpar. Ob es unter diesen Voraussetzungen endlich zum ersten Auswärtspunkt, der aufgrund der Tabellensituation immens wichtig wäre, reicht, ist daher äußerst fraglich.
Nach einem Jahr Auszeit vom Handballsport wird dafür David Billek zukünftig wieder für die HSG Pohlheim spielen und ist somit der erste zu vermeldende Zugang in der laufenden Personalplanung der HSG Pohlheim für die neue Saison. Der Großteil des Kaders für die neue Saison steht bereits fest, wobei noch die ein oder andere personelle Entscheidung aussteht, gerade was Neuzugänge betrifft.
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