Die etwa 350 Zuschauer in der Auerbacher Helmut-Ott-Halle staunten nicht schlecht, als sie kurz vor dem Anpfiff zwei Auerbacher Teams auf dem Feld begrüßen durften. Des Rätsels Lösung wurde ihnen jedoch vom wie immer gut vorbereiteten Hallensprecher „Ali“ Weihermüller prompt geliefert. „Unsere Gäste aus Ismaning haben leider ihre Trikots vergessen und da helfen wir selbstverständlich gerne aus. Kurzerhand wurde ein Ersatz-Trikotsatz für die „Isis“ organisiert und das Spiel konnte pünktlich starten.
Ob es am ungewohnten Orange/Blau lag, an der guten Stimmung in der Halle oder an der vor dem Spiel noch eingenommenen Stärkung (Wurstsemmel), die jungen Gäste aus Oberbayern starteten jedenfalls besser in die Partie und lagen in den ersten fünf Minuten bis zum Stand von 2:3 immer wieder mit einem Treffer in Front. Erst jetzt kam die Auerbacher Abwehr besser mit ihren wuseligen Gegnern zurecht und konnte einen Angriffsversuch nach dem anderen vereiteln. Zwei, drei Lattentreffer der Gäste trugen ebenso wie einige sehr gute Paraden von Philipp Walzik im Tor der Blau/Weißen dazu bei, dass den Gastgebern ab der sechsten Minute mit sieben unbeantworteten Toren die Vorentscheidung des Spieles gelang. Immer wieder liefen sich die „Isis“ in der kompakten Abwehr des SV 08 fest, vergaben beste Chancen und verloren den Ball durch technische Fehler. Ein gefundenes Fressen für die schnellen Auerbacher Angreifer, allen voran Kenny Schramm, der jede der ihm gebotenen Chancen souverän nutzte. Selbst eine Strafzeit gegen den erneut verbesserten Matthias Schnödt hielt die Oberpfälzer nicht davon ab, zwei Treffer zu erzielen, ohne einen zu kassieren. „Mit diesen sechs, sieben Minuten, einer kurzen Zeit vor der Pause und noch einmal jeweils einige Minuten zu Beginn und am Ende der zweiten Hälfte bin ich durchaus zufrieden“ erklärte Spielertrainer Tobias Wannenmacher nach der Partie. „Das, was mein Team in der Zwischenzeit geboten hat, hat mir weniger gefallen. Wir haben schlampig gespielt, streckenweise ideenlos und in der Abwehr zu wenig konzentriert.“ So konnten die Spieler um Trainer Thomas Eck den Rückstand bis zur Pause zwar nur noch einmal auf vier Tore verkürzen (10:6), allerdings gelang es auch den Gastgeber nicht, ihre Überlegenheit entsprechend souverän umzusetzen. Erst gegen Ende der ersten Halbzeit lief es wieder runder in der Wannenmacher-Sieben und der Vorsprung konnte bis zum Pausenstand von 17:10 wieder etwas ausgebaut werden.
Direkt nach Wiederanpfiff legte Kenny Schramm noch einmal einen Treffer nach, nur um kurze Zeit später nach einem Schlag aufs linke Auge vom Feld zu müssen. Der Vorsprung hielt, aber er hielt eben nur. Ismaning verkürzte um zwei Tore, Auerbach legte nach, Ismaning verkürzte wieder. Dann jedoch die von Tobias Wannenmacher angesprochenen letzten Minuten. Auerbach riss sich noch einmal am Riemen und bei den jungen Gästen machte sich langsam ein gewisse Erschöpfung breit. Mit einem 6:0-Lauf zeigten die Gastgeber noch einmal ihre ganze Klasse und rissen das Spiel wieder an sich. Den letzten Auerbacher Treffer erzielte der zur Freude aller gegen Ende der Partie doch noch einmal aufs Parkett zurückgekehrte Kenny Schramm mit einem herrlichen Kempa-Wurf. „Nach dem fast kompletten Umbau unseres Teams zu Beginn der Saison und unseren bisherigen Gegnern, war kaum zu erwarten, dass wir nicht am Ende der Tabelle stehen würden“ erklärte Thomas Eck im Nachgang. „Viel mehr als das, was wir heute geboten haben, können wir derzeit auch noch nicht. Allerdings kommen jetzt einige Gegner auf uns zu, die eher unsere Kragenweite sind als Auerbach. Ich würde gerne das Spiel der beiden Top-Favoriten in Waldbüttelbrunn sehen.“
Tobias Wannenmacher zeigte sich nur bedingt zufrieden mit der Leistung seines Teams. „Das Ergebnis ist absolut in Ordnung, ein klarer Sieg, wer sollte da nicht zufrieden sein. Allerdings habe ich einige Dinge gesehen, die mich doch etwas geärgert haben und die wir für die nächsten Spiele abstellen müssen. Es kommen jetzt drei große Herausforderungen auf uns zu. Dabei wird es zunächst am kommenden Samstag wichtig sein, das individuell stark besetzte Team der Coburger möglichst nicht ins Spiel kommen zu lassen, danach empfangen wir im ersten großen Derby den HaSpo aus Bayreuth und dann steht das Spiel in Waldbüttelbrunn an. Ich hoffe, dass Felix bis dahin wieder fit ist und dass die Verletzung von Kenny nicht über das blaue Auge hinausgeht.“
Es spielten: Walzik, M. Müller, Weiss, Lux (6/1), Wannenmacher (2), Schnödt (5), Herold, Schmidtke (6/3), Schramm (7), F. Müller (n.e.), Wolf (4), Schöttner (4)