Diesmal sollte alles anders sein.
Nach der Negativserie von fünf Niederlagen sollte diesmal endlich wieder ein Sieg für die Schützlinge von Spielertrainer Tobias Wannenmacher von der Anzeigentafel leuchten. Man hätte Wort für Wort der Überschrift des Pohlheimer Vorberichtes übernehmen können („Wenn nicht jetzt, wann dann“). Entsprechend angespannt gingen die Gastgeber dann auch in die Partie. Immer wieder wurden gute Tormöglichkeiten durch leichte Fehler und unkonzentrierte Abschlüsse verhindert, immer wieder scheiterte man in der Anfangsphase am gut haltenden Pohlheimer Torhüter Jan Wüst. Gleichzeitig zeigte sich aber auch schon zu Beginn der Partie, dass die Abwehr der Gastgeber an diesem Tag stabil und konzentriert agierte und auch Philipp Walzik im Tor sehr gut aufgelegt war.
So entwickelte sich in den ersten 20 Minuten ein ausgeglichenes Spiel. Beide Teams nutzten nur einen geringen Teil ihrer Chancen und es sah lange Zeit nach einer eher torarmen Abwehrpartie aus. Auerbach ging mit 1:0 in Führung, verwarf dann jedoch in Person von Mattias Werner einen Strafwurf und musste postwendend den Ausgleich hinnehmen. Pohlheim ging seinerseits mit 1:2 in Front, nur um von Matthias Werner, der damit seinen einzigen Fehler des Tages wieder gut machte, ebenfalls den Ausgleich hinnehmen zu müssen. Bis zum 8:8 in der 22. Minute pendelte die Partie hin und her. Dann jedoch kam es zu einer gewissen Vorentscheidung des Spieles. Teilweise in Unterzahl gelangen den Gastgebern drei Tore am Stück (alle Matthias Werner) und Philipp Walzik parierte zudem einen Strafwurf der Gäste. Die von Pohlheims Trainer Wallendorf genommene Auszeit hatte zwar mit einem Treffer zunächst die gewünschte Wirkung, diese verpuffte jedoch innerhalb der nächsten Minuten wegen eines erneuten Drei-Tore-Laufs der Heimmannschaft. Die Blau-Weißen hatten nun neben ihrer Stabilität in der Abwehr auch im Angriff – zum Beispiel durch zwei schöne Kempa-Tore - die nötige Ruhe und das Selbstvertrauen gewonnen, um die Partie sicher zu Ende spielen zu können. Beim Stand von 14:9 wurden die Seiten gewechselt.
Die zweite Hälfte begann, wie die erste geendet hatte - mit einem Tor für Auerbach. Es folgte eine Halbzeit der Zeitstrafen und Strafwürfe. Thomas Wallendorf zeigte sich nach der Partie überrascht ob der Vielzahl der Strafen in einem an sich sehr fairen Spiel. Immer wieder wurde die Partie von den Unparteiischen unterbrochen und immer wieder mussten Spieler beider Teams wegen teilweise nichtiger Vergehen einige Zeit auf der Bank verbringen. So standen zeitweise nur vier Pohlheimer Spieler auf dem Feld, Gelegenheiten, die sich die Gastgeber diesmal nicht nehmen ließen. Tor für Tor bauten die Oberpfälzer ihren Vorsprung aus und lagen nach 45 Minuten erstmals mit zehn Treffern in Front (24:14).
Diese Führung sollte es nun doch gewesen sein, auch wenn Tobias Wannenmacher zu diesem Zeitpunkt noch nicht endgültig sicher schien. „Ich traue uns momentan noch nicht länger als 45 bis 50 Minuten. Wir haben schon das eine oder andere Mal in dieser Saison innerhalb von wenigen Minuten sechs oder sieben Tore kassiert und deutliche Führungen noch aus der Hand gegeben. Allerdings haben die Jungs das heute ausgezeichnet gemacht und ihr Spiel bis zum Ende durchgezogen“ erklärte er nach der Partie.
Diesmal sollte eben alles ein wenig anders sein.
Pohlheim hatte den Gastgebern nichts mehr entgegenzusetzen und nahm die deutliche 32:22 Niederlage relativ gefasst hin. „Die Niederlage war, auch in der Höhe, verdient. Wir haben zu wenige unserer Möglichkeiten genutzt und Auerbach zu wenig Paroli geboten“ resümierte Thomas Wallendorf nach dem Spiel. Auf die Frage nach den weiteren Aussichten und nach Planungen für die nächste Saison erklärte er: „Unsere Planungen sind auf die Oberliga ausgerichtet. Wir werden diese Drittliga-Saison noch zu Ende spielen und als Vorbereitung für unsere jungen Spieler auf die Aufgaben in der nächsten Spielzeit nutzen.“
Tobias Wannenmacher fasste die Partie naturgemäß deutlich positiver zusammen. „In der vergangenen Woche konnten wir erstmals in dieser Saison ordentlich trainieren. Alle Spieler waren an Bord, Verletzungen und Krankheiten sind weitestgehend ausgeheilt und zusammen mit einigen der Jugendlichen war es möglich, uns gezielt auf Pohlheim vorzubereiten. Man hat heute wieder gesehen, wie wichtig Matthias Werner für uns ist, aber auch Spieler wie Maximilian Hofmann für seine Abwehrleistung und Joachim Knerr für seine Flexibilität sind heute zu loben.“
Am kommenden Faschingswochenende hat Auerbach spielfrei und muss erst am 16.02. in Coburg wieder antreten.
Es spielten: Adam, Walzik, Tannenberger, Ma. Werner (10/7), Weiss (2), Hofmann, Mi. Werner (2), Hackenberg (3), Knerr (3), Schnödt (2), Herold, Reger (1), Schmidtke (6), Schöttner (3)