Test als Vorbereitung
"Das ist eine gute Vorbereitung auf das Wochenende", sagt Swiridenko. Sonntag, 17 Uhr, erwartet der Dessau-Roßlauer HV den bayrischen Drittliga-Aufsteiger SV Auerbach, der erstaunlich gut in die Saison gestartet ist. Nach sechs Spieltagen hat das Team vom 34-jährigen Spielertrainer Tobias Wannenmacher 6:6 Punkte auf der Habenseite und dabei Anhalt Bernburg (35:31) und Eintracht Baunatal (28:27) ebenso überrascht wie Pohlheim (25:24).
"Auerbach hat mir vor der Saison gar nichts gesagt", gibt Trainer Swiridenko zu. Im Aufgebot der Namenlosen war ihm nur ein Name aufgefallen: Matthias Werner. "Den habe ich in Coburg trainiert", warnt Swiridenko vor dem Rückraumspieler, der in einer ausgeglichenen Mannschaft wegen seiner Siebenmeterstärke und den daraus resultierenden Toren auffällt.
"Auerbach hat frischen Wind in die Liga gebracht", ist Swiridenko vor allem vom Tempo-Handball der Bayern angetan. "Die spielen ohne Angst und mit großem Einsatz nach vorn", sagt der Trainer - und sieht genau darin aber auch eine Chance. "Das hohe Tempo macht Auerbach fehleranfällig. Dies wollen und müssen wir nutzen."
In vielen Dingen hält Swiridenko Auerbach und den Füchse-Nachwuchs vergleichbar. "Genau deshalb macht des Testspiel Sinn", will der Trainer vor allem die Abläufe gegen eine offensive Abwehr noch einmal unter Wettkampfbedingungen probieren. "Gegen Coburg haben wir da versagt."
Im Training am Dienstag hat Swiridenko die erste Halbzeit aus dem Coburg-Spiel komplett durchlaufen lassen. "Es war wichtig, dass Spiel noch einmal aus dieser Perspektive zu sehen", sagt Swiridenko, überzeugt, "dass uns das eine Lehre war". Seine Spieler hätten sich zu wenig bewegt. "Das war Stand-Handball. So hat man gegen eine offensive Abwehrvariante keine Chance." Auerbach spielt offensiv in der Abwehr.
Fragezeichen bei Najmann
Personell hat Dessau-Roßlau bis auf den Langzeitverletzten Paul Otto alles dabei. Max Najmann hat in dieser Woche krankheitsbedingt nicht trainiert. "Hier entscheidet sich vor dem Spiel, ob Max mit dabei ist oder nicht." Mit Armands Uscins und Sebastian Donath stehen Alternativen bereit. Vielleicht rückt auch Martin Schmidt erstmalig in den Kader. Trainer Swiridenko will ihn sich am Freitag im Derby zwischen der HG 85 Köthen und der HSG Wolfen anschauen. "Nach dem Abschlusstraining fahre ich rüber zum Spiel."
Sprungbrett Mitteldeutsche Zeitung