Wer kommt, wer geht? Eine Frage, die Jeden gegen Ende einer Spielzeit neben dem Tabellenstand am meisten interessiert. Für die Verantwortlichen und das Trainerteam bedeutet diese Frage seit längerer Zeit, dass man neben dem aktuellen Spielbetrieb bereits die nächste Saison, noch besser die mittelfristige Zukunft darüber hinaus im Auge behalten muss. „Gerade bei einem Verein wie dem SV 08 Auerbach, wo man mit einer Kombination aus eigenen Talenten und Spielern aus der Region arbeiten möchte, muss man frühzeitig die Zukunft planen“ erklärte Spielertrainer Tobias Wannenmacher. „Wir wollen keine „fertigen und teueren“ Spieler einkaufen, die Ergebnisse einer solchen Personalpolitik sehen wir ja gerade in der Liga überdeutlich.“ Vielmehr sollen Nachwuchsspieler aus den eigenen Reihen ebenso eine Chance bekommen, wie junge, „hungrige und billige“ Spieler aus der Umgebung, Leute, die nicht Handball arbeiten sondern spielen wollen und sich weiter entwickeln möchten. „Wir haben den Eindruck, dass die beiden Neuzugänge aus Coburg (Kenny Schramm, Andreas Wolf) genau in dieses Anforderungsprofil passen“ so Wannenmacher weiter. Dass diese Politik auch bis in die 3. Bundesliga hinauf zum Erfolg führen kann, zeigt die Entwicklung des Auerbacher Handballs in den letzten Jahren, wo ein großer Teil des ehemaligen Bayerischen Jugend-Meisters ergänzt durch erfahrene Spieler wie Thomas Bader, Raul Adam, Michael und Matthias Werner es schaffte, sich in die Riege der 102 besten Mannschaften der Republik zu spielen. Doch Stillstand bedeutet bekanntlich Rückschritt und so ist auch ein Handball-Team gewissen Veränderungen unterworfen.
Diese Beiden bleiben dem Verein also noch ein Weilchen erhalten, die beiden anderen "Abgänger" sehen wir zukünftig vermutlich vor allem auf der Tribüne.
„Wir werden immer damit leben müssen, dass einzelne Spieler aus persönlichen oder beruflichen Gründen das Team verlassen“ meinte Manager Peter Hackenberg. „Neue Gesichter kommen hinzu und unsere Aufgabe als Verantwortliche ist es, dafür zu sorgen, dass diese Neuen in das bisherige Gefüge passen. Dass uns dies für die laufende Saison gelungen ist, kann man im Training und an jedem Wochenende sehen.“ Auch deshalb zeigten sich die Offiziellen der Sparte hoch erfreut über die bisherigen Ergebnisse der Gespräche mit den übrigen Spielern. Raul Adam, Philipp Walzik, Alexander Tannenberger, Ralph Weiss, Karsten Herold, Thomas Reger und Philipp Schöttner gaben ihre feste Zusage, in der kommenden Saison die Farben des SV 08 Auerbach tragen zu wollen - egal in welcher Liga. „Das gibt uns eine gewisse Planungssicherheit“ erklärte der Trainer. „Mit den anderen Spielern stehen wir noch in Verhandlungen, sind jedoch relativ sicher, dass sie ebenfalls weiter machen, schließlich geht es nicht ums Geld, sondern „nur“ um die berufliche wie sportliche Zukunft der Jungs.“
Mit dem Abgang dieser vier Spieler geht eine deutliche Verjüngung des Teams einher. Eigengewächse wie Karsten Herold und Alexander Tannenberger rücken dadurch deutlich mehr in den Fokus der Trainer. Herold, der bis zu seiner schweren Verletzung im Februar als Kreisläufer und vor allem in der Defensive seine Position im Team durch Fleiß, Geduld und starke Leistungen deutlich stärken konnte, ist ebenso fester Bestandteil der Planungen des Trainers wie der bisherige Jugend-Bundesligaspieler Tannenberger. Letzteren sieht Tobias Wannenmacher in Zukunft stärker auf der Spielmacherposition in der Rückraummitte. Zu diesen beiden gesellt sich mit Linkshänder Maximilian Lux ein weiterer Perspektivspieler aus dem eigenen Nachwuchs. „Vier derart erfahrene und gute Handballer auf einmal zu verlieren ist sehr schwer zu kompensieren“ gab Tobias Wannenmacher zu bedenken. „Mit Kenny Schramm und Andreas Wolf haben wir zumindest teilweise Ersatz gefunden und mit Luxi steht uns eine weitere Option für die rechte Seite zur Verfügung.“ Noch sind die Personalplanungen des SV 08 Auerbach nicht abgeschlossen, es laufen jedoch sowohl mit bisherigen als auch mit einzelnen neuen Akteuren vielversprechende Verhandlungen.
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