In beeindruckender Manier legten die Auerbacher von Anfang an los und ließen ihren sichtlich überraschten Gästen kaum Zeit um Luft zu holen. Innerhalb weniger Minuten führte man bereits mit 5:0. Eine bärenstarke Abwehr, aus der neben Volker Hackenberg einmal mehr Thomas Bader herausragte, und der erneut sehr gut haltende Raul Adam legten den Grundstein für schnelle Tore und eine deutliche Führung. Das Angriffsspiel wurde gut in die Breite gezogen und mit sicheren Würfen konnte der üblicherweise starke Lohrer Torhüter Stefan Schüßler immer wieder überwunden werden. „Unsere erste Viertelstunde war der beste Handball, den ich seit langem gesehen habe,“ meinte ein überglücklicher Klaus Jahn nach der Partie. Und nicht nur er war begeistert von der Souveränität, mit der die Blau-Weißen dem Spiel ihren Stempel aufdrückten. Auch der unter den fast 700 Zuschauern weilende Ex-Trainer Michael Graß und der Bundesliga- Spieler Philipp Müller, sowie einige Spieler des nächsten Gegners HaSpo Bayreuth zeigten sich beeindruckt. Dass diese Überlegenheit nicht das ganze Spiel andauern würde, war allen Anwesenden klar. Dafür ist die Qualität im Team der Unterfranken zu hoch. Tatsächlich konnten sich diese einerseits etwas fangen, auf der anderen Seite machte Auerbach nun das Spiel unnötig eng und versuchte sich gegen die Lohrer Abwehrhünen in der Mitte durchzusetzen. Zwei Strafwürfe wurden vergeben und auch die Abwehr stand tiefer als zuvor. So kam, was kommen musste: Lohr holte Tor um Tor auf und beim Stand von 14:13 ging man in die Pause.
In der 32. Minute konnten die Gäste sogar ausgleichen. Das Spiel stand nun auf Messers Schneide. Auerbach ging zwar wieder in Führung, doch die Mainfranken kämpften sich immer wieder heran. Jetzt kam die große Zeit von Raul Adam. Drei gehaltene Strafwürfe nacheinander und einige spektakuläre Paraden brachten die Gastgeber endgültig auf die Siegerstraße. „Raul hat heute fantastisch gehalten, wenn man aber sieht, dass jeder unserer eingesetzten Feldspieler mindestens zwei Tore geworfen hat, dann zeigt das, welch geschlossene Mannschaftsleistung wir wieder abgeliefert haben.“ Zu den Problemen gegen Ende der ersten Hälfte meinte er: „Wir wussten, wir haben unter der Woche unsere Hausaufgaben gemacht und waren daher ruhig und überzeugt, das Spiel gewinnen zu können.“ Dass die Mannschaft mit diesem Sieg ihrem Trainer seinen Geburtstag versüßte, sei als Randnotiz noch angemerkt. „Normalerweise lasse ich mir ja nichts schenken, aber dieses Geschenk nehme ich sehr gerne an.“
Es spielten: Adam, Wittmann, Ma. Werner (6/2), Weiss (2), Hofmann (3), Bader (4), Hackenberg (2), F. Herold (3), K. Herold, Schnödt (6), Reger (3), Schöttner (5)