Die Gemeinde Teningen im Landkreis Emmendingen liegt etwa 20 Kilometer nördlich von Freiburg im Breisgau und damit über 400 Kilometer von Auerbach entfernt. Sie hat etwas mehr als 11.500 Einwohner und besteht aus vier Ortsteilen, dem Kernort und den bis 01. Januar 1975 selbständigen Gemeinden Heimbach, Köndringen und Nimburg. Sowohl Teningen als auch Köndringen wurden gegen Ende des ersten Jahrtausends erstmals urkundlich erwähnt, ihre Entstehungsgeschichte reicht jedoch über 2000 Jahre zurück. Hiervon zeugen bei Ausgrabungen gefundene Reste vom Mauerwerk einer römischen Wehranlage südlich von Köndringen. Im 18. Jahrhundert erlebte Teningen einen wirtschaftlichen Aufschwung und gewissen Wohlstand durch den Hanfanbau, wovon noch heute einige sehenswerte Gebäude am Rathausplatz zeugen. Mit Beginn der Industrialisierung Anfang des 20. Jahrhunderts ließ die Bedeutung des Hanfanbaus nach. Im Jahre 1910 wurde die Aluminium GmbH gegründet, eine der ersten Fabriken Deutschlands die Aluminiumfolie produziert. Köndringen dagegen war und ist eher landwirtschaftlich geprägt. Etwa die Hälfte der Gesamtfläche wird von der Landwirtschaft genutzt, wovon wieder ein Viertel auf den Weinbau entfällt. Neben den Kirchen der jeweiligen Ortsteile, dem Heimatmuseum Menton und dem alten wie dem neuen Schloss in Heimbach ist wohl die Doppelburg Landeck die Sehenswürdigkeit Teningens. Landeck, ein 1935 nach Köndringen eingemeindeter Ort, besteht letztlich aus der Burg, den dazugehörenden Gebäuden und einigen wenigen Neubaugebieten.
Von alldem werden die Handballer des SV 08 Auerbach wenig zu sehen bekommen. Sie müssen sich viel mehr auf die schwere Aufgabe gegen den derzeitigen Tabellen-Sechsten SG Köndringen-Teningen konzentrieren. Die Breisgauer, die mit vier Siegen in die neue Runde gestartet und zwischenzeitlich bis auf Rang 3 geklettert waren, mussten danach vier Niederlagen einstecken und rutschten bis auf den 8. Tabellenplatz ab. Inzwischen haben sie sich jedoch in der oberen Hälfte der Tabelle etabliert, liegen mit 16 Pluspunkten auf Rang 6 und damit bisher eindeutig im Soll ihrer selbst gesteckten Saisonziele.
Anders als im ersten Spiel der Saison, als die Wannenmacher-Sieben noch einigermaßen mithalten konnte und fast ein Unentschieden erkämpft hätte, rechnet man diesmal im Lager der Oberpfälzer nur mit einer geringen Außenseiter-Chance. Zum einen hat sich das Team um Trainer Ole Andersen als sehr heimstark erwiesen, zum anderen fehlt mit Mario Schmidtke Auerbachs bisher treffsicherster Werfer. Der Linkshänder, der nach seiner Roten Karte in der Partie gegen den HSC 2000 Coburg für zwei Wochen plus ein Spiel gesperrt wurde, muss am Wochenende diese zusätzliche Partie aussetzen. „Wir müssen sehen, was unter den gegebenen Umständen machbar ist“ meinte denn auch Spielertrainer Tobias Wannenmacher am Rande einer Trainingseinheit. „Leider konnten wir in der vergangenen Woche nicht trainieren wie wir uns das vorgenommen hatten. Dazu kommt die Sperre gegen Mario, die lange Anfahrt und ein heimstarker Gegner, da müssen wir schon alles geben, um nicht unter die Räder zu kommen.“
Das bedeutet für seine Schützlinge, dass sie sich nicht nur in der Offensive noch einmal deutlich steigern müssen, sondern auch defensiv an die zuletzt vor allem gegen Coburg gezeigten Leistungen anknüpfen sollten. Eine ähnlich konzentrierte Abwehrarbeit ist gegen die Breisgauer unbedingt vonnöten, will man sich nicht wieder die gleichen Probleme einhandeln wie im Hinspiel. Damals sorgte Teningens Kreisläufer Markus Wenning, immer wieder punktgenau angespielt, durch sechs eigene Treffer und durch verursachte Strafwürfe für ständige Torgefahr. Daneben konnte sich das Teninger Urgestein Christian Hefter ein ums andere Mal nach schnellen Gegenstößen sowie durch fünf Tore vom Siebenmeterpunkt insgesamt neunmal in die Liste der Torschützen eintragen. Nicht umsonst ist der Linkshänder erneut der erfolgreichste Werfer der SG. Doch selbst wenn man diese Beiden im Zaum halten kann, ist die Gefahr noch nicht gebannt. Die Torgefahr im Team der Breisgauer ist auf mehrere Akteure verteilt. Allein zehn Spieler haben im bisherigen Verlauf der Runde mehr als 20 Treffer erzielt. Unter ihnen auch der erst 18 jährige Mittelmann Pascal Bührer. Der Aufbauspieler, der dem Drittligateam seit Beginn dieser Saison angehört, tritt daneben auch in der A-Jugend-Bundesliga an und gilt als eines der größten Talente im südbadischen Handball. Er wird wohl am Samstag zu zwei Einsätzen kommen, da er bereits im Nachmittagsspiel gegen die A-Jugend des HC Erlangen auflaufen muss.
„Es ist wichtig, dass wir wieder mehr zu unserem schnellen Spiel zurück finden. Dazu bedarf es einer hochkonzentrierten Abwehrarbeit, einer guten Leistung unserer Jungs zwischen den Pfosten, aber auch einer besseren Chancenverwertung vor dem Tor des Gegners. Wie gesagt, wir müssen alles geben, wenn nicht sogar ein bisschen mehr“ lautete die Vorgabe des Auerbacher Spielertrainers.
Aufstellung: Adam, Walzik, Schramm, Tannenberger, Weiss, Walz, Müller, Lux, Wannenmacher, Brodschelm, Herold, Wolf, Schöttner