So klar verteilt waren die Rollen im Nachbarderby der Männer-Bayernliga noch nie, wie bei der fünften Auflage am Samstag um 17:30 Uhr im Schulzentrum Ost: Während Gastgeber HaSpo Bayreuth mit drei Niederlagen in Folge an den Rand der Abstiegszone gerutscht ist, kommt der SV 08 Auerbach als neuer Tabellenführer und einzige ungeschlagene Mannschaft.
»Vielleicht kommt das Spiel für uns zum richtigen Zeitpunkt«, sagt HaSpo-Trainer Bernhard Müller. »Auch in der letzten Saison haben wir vor Weihnachten nach einer schwachen Periode gegen Auerbach gespielt und konnten sogar auswärts gewinnen. Meine Jungs sind extra motiviert, aber genau diesen extra Antrieb brauchen wir auch um gegen diesen wirklich starken Gegner bestehen zu können.«
Die Vorfreude im Bayreuther Lager ist durchaus nicht unbegründet: Von den vier Begegnungen beider Mannschaften in der höchsten bayerischen Spielklasse konnten die Schützlinge von Bernhard Müller immerhin drei fü sich entscheiden. Die Spiele waren aber immer hart umkämpft und wurden wie zum Abschluss der letzten Spielzeit erst in den Schlusssekunden entschieden.
Aktuell müssen die Gastgeber allerdings erst einmal eine Negativserie verarbeiten, nachdem sie zuletzt auch in Roding mit 24:30 leer ausgegeangen sind. »Gerade dieser Auftritt hat einmal mehr unterstrichen, dass wir unsere Partien zurzeit im Kopf verlieren. Wir lassen uns von Nebensächlichkeiten zu leicht aus dem Konzept bringen und verlieren so unsere Linie«, analysiert Müller die letzten Begegnungen seines Teams. »Daraus müssen und können wir lernen, meine Spieler sind ja noch jung.« Vor der schweren Aufgabe gegen Auerbach sei es nun wichtig, »dass wir uns im Vorfeld mit der schwierigen Situation mental auseinander setzten.« Die eigene Stärke liege im Zusammenspiel der gesamten Mannschaft »und nciht, wie vielleicht bei Auerbach, in der Klasse einzelner Spieler«.
Im Kampf gegen den Abwärtstrend müssen die Bayreuther allerding auf Kevin Murphy (Schulterverletzung), Steffen Tscheuschner (Knieverletzung) und Moritz Kauffmann (familäre Gründe) verzichten. Mit David Lehnard kehrt dafür immerhin ein Hoffnungsträger nach langwieriger Fußverletzung zurück in die Mannschaft. »Mit seiner Dynamik wird er uns sicherlich weiterhelfen und macht uns gerade im Angriff unberechenbarer«, ist sich Rückraum-Ass Wilhelm Becker sicher. »Vielleicht kann man hier sogar eine Parallele zur letzten Saison ziehen, als gegen Auerbach Michael Neumaier nach seinem Innenbandriss im Knie zurück kam und gleich entscheidend zum Erfolg beigetragen hat. Genau dieses Erfolgserlebnis ist es auch,d ass wir uns zurück erarbeiten müssen und wir werden von der ersten Minute an alles dafür geben, wieder dahin zurück zu kommen.«
HP HaSpo Bayreuth