Drittliga-Handballer von Köndringen-Teningen landen knappen Startsieg beim SV Auerbach.
Dritte Liga Männer: SV Auerbach – SG Köndringen-Teningen 29:30 (13:14). Im dritten Jahr als Trainer des Drittligisten SG Köndringen-Teningen feierte Ole Andersen am Samstagabend eine Premiere: Erstmals gelang dem 56-jährigen Dänen mit der SG zum Saisonauftakt ein Sieg: Der Auswärtserfolg in Auerbach fiel am Ende zwar knapp aus, am Verdienst gab es für Andersen aber keinen Zweifel: "Wir lagen das ganze Spiel über vorne, ich hatte eigentlich immer ein gutes Gefühl", sagte Andersen.
Der SG-Coach hatte sein Team gegen die 3-2-1-Abwehr der Oberpfälzer gut eingestellt: Nach 12 Minuten lag Köndringen-Teningen gleich mit 6:1 vorne. Zwar schmolz der Vorsprung bis zur Pause wieder dahin, doch Andersen begründete dies mit einigen Personalrochaden: "Ich habe viel gewechselt, was einigen Spielern die Kraft gegeben hat, in der zweiten Halbzeit durchzuspielen."
Ein wirkungsvolles Mittel gegen die offensive Defensive der Gastgeber war ein florierendes Flügelspiel: Hier zeichneten sich vor allem Christian Hefter und Gerald Sandu aus. Hefter fehlten nach überwundener Fersenverletzung zwar noch 20 bis 30 Prozent seines Leistungsvermögens, "doch als Gefahr auf der rechten Seite tut er der Mannschaft unheimlich gut", sagte Andersen. Positiv fiel auch das Zusammenspiel von Daniel Warmuth und Markus Wenning über die Achse Rückraum-Kreis auf. "Das war ein Schlüssel zum Erfolg", stellte der SG-Coach fest. Mit fünf Treffern, zwei davon in der kribbeligen Schlussphase, überzeugte von den Neuzugängen Max Dannmeyer "Es war schwierig für die großen Jungs", urteilte Andersen, "Max hat seinen Job unheimlich gut gelöst." Den Sieg beim Vorjahres-13. der Dritten Liga Ost solle man nicht überbewerten. Als "Zeichen, dass es in die richtige Richtung geht," lässt ihn Andersen aber durchaus gelten.
Sprungbrett SG Köndringen-Teningen
Viel Leidenschaft für zwei Punkte
Nach einer langen Vorbereitung in der die deutlich verjüngte Mannschaft des dienstältesten Drittligisten viele Hochs und Tiefs durchschreiten musste gelingt in der Oberpfalz ein ganz wichtiger Auswärtssieg zum Saisonstart. Die zeitweise sehr ansprechende Leistung im Pokalhit gegen den VfL Gummersbach hatte dem Team um Christian Hefter den nötigen Rückenwind gegeben um mit voller Überzeugung in die dritte Liga zu starten.
Auch wenn man den Gastgeber aus der Oberpfalz nur in wenigen Videos hatte studieren können, waren die Mannen von Trainer Ole Andersen doch hellwach und voller Energie in die Partie gestartet. Mit dem jungen Max Dannmeyer im Abwehrzentrum umgeben von den bewährten Kräften stellte man eine Abwehr die mit viel Engagement den Gastgeber bekämpfte. Die wenige Information die man hatte wurde souverän umgesetzt und gleich zu Beginn gelangen einige leichte Ballgewinne, die direkt in Gegenstoßtore umgemünzt werden konnten. Die Auerbacher standen wieder und wieder vor einer soliden Defensive, die in Philipp Grangé noch dazu einen sehr guten Rückhalt hatte. Beim Stand von 1:5 reichte es dem Spielertrainer Wannemacher, die Auszeit verpuffte jedoch als wieder ein Gegenstoß von Gerald Sandu erfolgreich abgeschlossen werden konnte. Dann endlich wachten die Gastgeber auf und konnten, angetrieben von einem frenetischen Publikum, Tor um Tor aufholen. Auch weil Ole Andersen die Breite des Kaders ausnutzte und Kräfte für eine Schlussphase sammelte, die es in sich hatte.
Der Start in die zweite Hälfte war ein Spiegelbild der ersten 30 Minuten. Die Gelb-Schwarzen legten vor und eroberten Ball um Ball, vergaben dann wieder einige Angriffe und zusätzlich kosteten unglückliche Zwei-Minuten-Strafen den Vorsprung. In der 51. Minute konnten die Hausherren erstmals ausgleichen und die Halle stand Kopf. In dieser Phase scheiterten die 7m-Schützen auf beiden Seiten und es blieb spannend. Auch wenn der Rückraum der Teninger nie eine entscheidende Durchschlagskraft entwickeln konnte wurden immer wieder Lücken in der bayrischen Abwehr gefunden. Die Schiedsrichter ließen nun etwas mehr Härte zu, was von den bis zum Umfallen kämpfenden SGlern besser vertragen wurde. Beim 27:29 in der 58. Minute durch Steffen Zank schien die Sache gelaufen, aber ein verwandelter 7m brachte die Bayern wieder heran. Als nun ein entscheidender Angriff vergeben wurde schien das Blatt sich zugunsten des SV Auerbach zu wenden. Jeder Zentimeter wurde jetzt verteidigt. Die Zeit rann davon, aber die Gastgeber standen der SG im Kampfeswillen in nichts nach. Vom 7m-Punkt zeigte schließlich der Rechtsaußen Schmidtke Nerven und scheiterte. Mit noch einer Minute auf der Uhr nahm Teningen die Auszeit und ein längerer Angriff wurde letztlich erfolgreich abgeschlossen und der Jubel auf der Bank der Breisgauer kannte keine Grenzen mehr.
Ein ganz wichtiger Auswärtssieg war in trockenen Tüchern. Auch wenn die Abstimmung hier und da noch nicht ganz stimmte und auch in wichtigen Situationen die falschen Entscheidungen getroffen wurden, gleichte der Teamgeist die fehlende Qualität aus.
Ein gelungener Start in eine spannende Saison. Die Fans zuhause können sich am kommenden Wochenende ein Bild von der neu formierten Mannschaft machen, wenn der Aufsteiger aus Pforzheim in der Jahnhalle antritt. Vor heimischem Publikum sollte es an Motivation nicht mangeln und die leichte Euphorie durch den schwer erwartbaren Auswärtssieg kann die Jungs von Ole Andersen zu zwei weiteren wichtigen Punkten beim Heimauftakt tragen.
Sprungbrett SG Köndringen-Teningen