So lautet das erste Fazit zum Oberpfalzderby der Rodinger Bayernligahandballer beim jetzt immer noch ungeschlagenen Tabellenführer SV 08 Auerbach. Aber die TB´ler konnten mit erhobenen Hauptes die Halle in Auerbach verlassen, nach 60 Minuten bedingungslosen Kampf, in denen mach sich nicht nur der Heimmannschaft, sondern auch einigen unglücklichen Entscheidungen der beiden Unparteiischen geschlagen geben mussten.
Los ging es schon nach gut drei Minuten, als Rodings Steve Müller beim Versuch einen schnellen Gegenstoß einzuleiten, einen in seinem Rücken stehenden Auerbacher traf und dafür die rote Karte sah. Roding ließ sich zuerst nicht davon beeindrucken und glich bis zum 3:3 jedes Mal aus. Eher dann schon von „Rudi“ Adam im Auerbacher Tor, der auch beste Chancen der TB´ler entschärfte, darunter auch wieder zwei 7m, so dass Auerbach nach 12 Minuten mit 6:3 in Führung ging. Weil die Paulus-Mannen aber in der Abwehr erneut eine glänzende Vorstellung abgaben, blieben sie an Auerbach dran, glichen zum 7:7 wieder aus.
Eine Unmutsäußerung aufgrund eines nicht gegebenen Strafwurfs brachte der Rodinger Bank dann die Zeitstrafe ein. Diese Überzahl und eine erneut schwache Chancenwertung nutzte der Favorit zum Ende der ersten Halbzeit und ging mit 13:10 in Führung.
Gleich zu Beginn der zweiten Halbzeit schien Auerbach den Sack zuzumachen. Roding agierte etwas übermotiviert, produzierte Fehler und diese nutzte das Heimteam um schnell mit 16:10 in Führung zu gehen. Aber natürlich gab man jetzt nicht auf, im Gegenteil man intensivierte die Arbeit in der Abwehr noch einmal, dort ließ man jetzt kaum noch eine Lücke für die schnellen Auerbacher Angreifer und auch den Rückraumspieler um Matthias Werner ließ man annähernd keinen Wurf mehr zu. Und natürlich stand auch noch Matthias Elgeti zwischen den Pfosten, der wie sein Gegenüber auch eine tolle Leistung bot. Nur durch Gegenstöße oder wenn sie die Rodinger Abwehr schnell überrumpeln konnten, kam Auerbach noch zum Torerfolg.
Roding holte auf und schaffte beim 20:19 nach 45 Minuten wieder den Anschluss und man ließ sich auch nicht von diskutablen Entscheidungen gegen sich aus der Ruhe bringen; Fabian Graßl erhielt eine Zeitstrafe weil er höflich gebeten hatte, zu wischen, dann war es kurz darauf auch noch Tomas Voves, der nach einem Foul gegen ihn zwar den fälligen Strafwurf zugesprochen bekam, aber noch auf dem Boden sitzend auch für zwei Minuten auf die Bank geschickt wurde und Roding so 4:6 in Unterzahl kam. Natürlich konnte Auerbach dies nutzen und ging wieder mit 23:21 in Führung. Dennoch schaffte der TB bei 23:23 und 24:24 den Ausgleich und hätte dann nach tollen Spielzügen auf die Außenposition in Führung gehen müssen, scheiterten aber wieder am Auerbacher Schlussmann.
So kam es, wie es kommen musste, Auerbach ging drei Minuten vor Schluss mit 26:24 in Führung, Roding schaffte den Anschluss. Im nächsten Angriff bekam das Heimteam einen Strafwurf zugesprochen, den Elgeti aber entschärfen konnte; anstatt die nächste Chance auf den Ausgleich zu nutzen, verlor man durch einen Abspielfehler den Ball und Auerbach hatte die nächste Möglichkeit das Spiel zu entscheiden, dieses Mal konnte Elgeti aber den Gegenstoß parieren, Gremzde fischte den Ball aus der Luft herunter. 40 Sekunden vor dem Ende gab es nun natürlich in der brodelnden Auerbacher Halle kein nüchternes Handeln mehr und so kam der Rodinger Abschluss zu früh. Aus nicht optimaler Position kam der Wurf, den Adam mit dem Fuß stoppen konnte. Roding versuchte zwar mit einer offenen Deckung noch einmal in Ballbesitz zu kommen, aber Auerbachs Schnödt kam durch und entschied mit dem 27:25 die Partie endgültig für den Favoriten.
„Wir hätten heute natürlich einen Punkt verdient gehabt, alleine wegen unserer tollen Arbeit in der Abwehr. Über die Schiedsrichter möchte ich eigentlich nichts mehr sagen, aber sie haben heute schon mitentschieden“, meinte nach dem Spiel Manfred Paulus. Schärfere Worte fand Auerbachs Trainer Klaus Jahn, der den Schiedsrichtern nicht nur manche Entscheidung vorwarf, sondern ihnen auch manche Hektik auf Bank und Parkett zuschrieb.
Roding hat zwar das Spiel in Auerbach verloren, aber an Selbstvertrauen deutlich gewonnen. So kann man nächste Woche mit großer Zuversicht das wahrscheinlich entscheidende Spiel im Abstiegskampf in Bayreuth angehen. Mit einem Sieg bei den Oberfranken kann man die Planungen für die nächste Bayernligasaison angehen.
Statistik:
Auerbach: Adam – Mat. Werner (10/6), Weiss, Hofmann (4), Mi. Werner (3), Bader, Hackenberg (1), Knerr, F. Herold, Schnödt (5), K. Herold, Schöttner (4)
Roding: Mat. Elgeti, Kienzl – Rank (2), Graßl (6/2), Meier, Gremzde (3/3), A. Müller, Piroch (3), Mar. Elgeti, Svoboda (1), Weh (5), Voves (5), S. Müller, Bäcker
7m: 8/6 – 8/5
2min: 3 – 7 (Mat. Werner, Knerr, F. Herold – 2x Graßl, 2x Gremzde, Weh, Voves, Rank) Rote Karte: S. Müller (4. Min)
Torfolge: 3:2, 6:3, 7:6, 10:7, 12:9, 13:10 – 16:10, 17:13, 19:16, 21:20, 23:23, 26:24, 26:25, 27:25
Zuschauer: 600
Schiedsrichter: Kraus/Stengel (SVW München/MTV 79 Schwabing)