Es steht ein Wochenende der Top-Spiele an. Während der Tabellen-Zweite DjK Waldbüttelbrunn den Dritten HaSpo Bayreuth empfängt, bekommt es der SV 08 Auerbach mit dem Tabellen-Vierten HC Erlangen II zu tun. Dabei sind diese und die kommende Partie vermutlich die alles entscheidenden für die Bayernliga-Handballer des Spitzenreiters. Bevor sie am 14.02. um 17:00 Uhr den Mitfavoriten aus Waldbüttelbrunn empfangen, müssen die Oberpfälzer jedoch zunächst gegen die Bundesligareserve ihre Hausaufgaben machen. Kein leichtes Unterfangen, denn immerhin haben sich die jungen Mittelfranken im Laufe der Saison immer mehr stabilisiert und sich inzwischen im gesicherten Teil der Tabelle festgesetzt. Mit 23:11 Punkten sind die Möglichkeiten in die eine wie in die andere Richtung gleichmäßig gering. Nach oben weisen die Mittelfranken derzeit bereits einen Rückstand von neun Punkten auf die beiden Spitzenreiter auf und haben daher mit der Vergabe der Bayernliga-Krone nur indirekt zu tun. Andererseits ist auch der Abstand zu den hinteren Rängen bereits so groß, dass man mit Fug und Recht sagen kann, dass Erlangen eines von vier Teams ist, das mit dem Abstieg nichts mehr zu tun bekommt.
Doch zu glauben, für die Bundesligareserve ginge es um nichts mehr, wäre ein fataler Fehler. „Ich kenne Roland (Wunder) schon ziemlich lange und weiß, dass er sehr ehrgeizig ist“ warnte daher Tobias Wannenmacher seine Spieler. „Er würde uns schon gerne in die Suppe spucken.“ Dass der HC dazu in der Lage ist, zeigte sich bereits im Hinspiel, als die Mittelfranken die erste Hälfte dominierten und mit einem 15:13 Vorsprung in die Pause gingen. Dass man damals jedoch bis zur 57. Minute auf den nächsten Erlanger Treffer warten musste, nagt mit Sicherheit nicht nur an den Spielern, sondern treibt auch das Trainergespann um. Seither hat sich das junge Team deutlich stabilisiert. Kein Wunder, wie Tobias Wannenmacher feststellte, „schließlich trainieren die Jungs derzeit bis zu fünfmal pro Woche und haben so die Möglichkeit, sich immer besser aufeinander einzustellen.“ Der Auerbacher Übungsleiter ist überzeugt, dass „sich Roland mit Sicherheit etwas einfallen lassen wird, vermutlich hat er viel Video geschaut und wird versuchen, uns mit einigen taktischen Varianten zu überraschen“.
Für den Tabellenführer wird es dabei wichtig sein, sowohl die erste Hälfte des Friedberg-Spiels, als auch das anstehende Spitzenspiel gegen Waldbüttelbrunn aus den Köpfen zu verbannen, von Beginn an höchst konzentriert aufzutreten und die schnellen Mittelfranken in Zaum zu halten. Hierbei sollte das Hauptaugenmerk auf die spielstarken und torgefährlichen Mittelleute Anton Pelka (21) und Thomas Halota (23), sowie den Rechtsaußen Marvin Wunder (21) gelegt werden. Außerdem muss den Oberpfälzern klar sein, dass das Torwartgespann des HC zu den besten der gesamten Liga gehört. René Selke (30), der in der vergangenen Saison noch in der Bundesligamannschaft auflief, Lars Göbel (20), der zum Anschlusskader der Ersten gehört und Michael Haßferter (19) sind nicht nur unterschiedliche Torwart-Typen, sondern auch jederzeit in der Lage, ihren Kasten zu „vernageln“. Diese drei sind vermutlich auch einer der Gründe, warum der HC die zweitwenigsten Tore aller Teams hinnehmen musste. Auf der anderen Seite des Balles taten sich die Mittelfranken bisher zwar nur durchschnittlich hervor, erzielen jedoch trotzdem knapp 27 Tore pro Spiel. Am vergangenen Wochenende wurde der TSV Unterhaching sogar mit 30 Gegentoren nach Hause geschickt.
„Es ist ein sehr wichtiges Spiel, eines der wichtigsten“ meinte Tobias Wannenmacher. „Dass ausgerechnet vor dieser Partie ein geregelter Trainingsablauf nur bedingt möglich war, ist zwar ärgerlich, aber nicht zu ändern.“ Damit sprach er ebenso an, dass das Freitagstraining komplett verschoben werden musste, wie den Umstand, dass einzelne Spieler studien- und krankheitsbedingt nicht an allen Einheiten teilnehmen konnten. „Wir sind derzeit sowieso nur zu zwölft, da wird ein ordentliches Training schwierig, wenn zudem noch der eine oder andere Spieler ausfällt. Dafür hoffen wir wieder auf die Unterstützung von der Tribüne durch unseren „Achten Mann“.
Aufstellung: Walzik, M. Müller, Tannenberger, Lux, Wannenmacher, Schnödt, Herold, Schmidtke, Schramm, F. Müller, Wolf, Schöttner